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Verkehrsbüro: Tourismus vor "extrem herausfordernden Zeiten"

Nach wie vor ist der Tourismus in Wien und dem restlichen Österreich gering.
Nach wie vor ist der Tourismus in Wien und dem restlichen Österreich gering. ©APA (Sujet)
Die Filialen der Reisebüros Ruefa und Eurotours sowie die ersten Hotels und das zur Tourismuskonzern Verkehrsbüro Group gehörende Cafe Central in Wien öffnen wieder bzw. sind bereits in Betrieb, wurde am Dienstag mitgeteilt.

Die Wiedereröffnungen nach rund zweieinhalb Monaten Zwangspause seien "zweifelsohne motivierend für die gesamte Mannschaft", so Verkehrsbürochef Martin Winkler in einer Aussendung. Grund zum Jubeln gäbe es vor allem in der Stadthotellerie nicht, eine rasche Verbesserung der Situation sei nicht absehbar und der beinahe komplette Ausfall des sonst so starken zweiten Quartals sei "nicht mehr zu kompensieren".

Starke Abhängigkeit von internationalem Tourismus

Im Laufe des Juni würden insgesamt neun Austria-Trend-Hotels sowie das jüngste Haus der Gruppe, das Bassena Hotel Wien Messe Prater - das nur zehn Tage nach der Eröffnung Anfang März den Corona-Vorgaben entsprechend schließen musste - wieder aufsperren. In sämtlichen Hotelbereichen gelten "umfangreichen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen", das Frühstücksbuffet wurde auf Frühstück al la carte bzw. Frühstück to go umgestellt.

Über die genauen Öffnungsdaten der restlichen 16 Hotels in Österreich und Slowenien soll in den kommenden Wochen entschieden werden. "Wir haben mit unseren Hotels einen ganz klaren Stadthotellerie-Fokus - und sind hier natürlich extrem abhängig von der weiteren Entwicklung der internationalen Reisetätigkeit und Erreichbarkeit Österreichs sowie der Entwicklung im Bereich der Geschäftsreisen, Kongresse und Events", betonte Winkler.

Die beiden Campingplätze "Camping Wien West" und "Camping Wien Süd" sind seit vergangenen Freitag in Betrieb. Über die genauen Öffnungsdaten der restlichen 16 Hotels in Österreich und Slowenien soll in den kommenden Wochen entschieden werden.

Unsicherheiten rund um Reise-Saison 2020

"Die Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen Wochen im Home-Office sehr viel geleistet - anfangs wurden noch mehrere tausend Urlauber sicher und wohlbehalten wieder nach Hause gebracht, danach haben Umbuchungen und Stornierungen das daily business bestimmt", berichtete Winkler.

"Auch im Reisebereich wird der Juni 2020 entscheidend werden - wann gehen wo Grenzen auf, welche Maßnahmen werden gelockert und wie schnell werden die Flugverbindungen wieder aufgenommen? Das sind alles Unsicherheiten, auf die wir möglichst schnell klare Antworten brauchen", so der Vorstandsvorsitzende. Den touristischen Sommer 2020 schreibt er den Angaben zufolge noch nicht ab.

Sowohl bei Ruefa als auch bei Eurotours würden Reisen in Österreich selbst sowie Pkw-Reisen ins benachbarte Ausland zweifellos den Schwerpunkt bilden. Aber auch für kleinere griechische Inseln sehe es nicht so schlecht aus, meinte Winkler. Fernreisen - etwa in die bei den Österreichern im Sommer sehr beliebten USA oder nach Thailand - hingegen seien heuer im Sommer "wohl nicht mehr wahrscheinlich".

Tourismus leidet stark unter Corona-Pandemie

"Der Tourismus ist zweifelsohne die Branche, die unter der globalen Corona-Epidemie am meisten und wohl auch am längsten leiden wird", so Winkler. Er selbst rechne damit, dass die kommenden 18 bis 24 Monate für die heimische Tourismuswirtschaft "extrem herausfordernd" werden. Hilfsmaßnahmen wie die Verlängerung der Kurzarbeit um nun vorerst drei weitere Monate sowie Fixkostenzuschüsse für die gesamte Branche seien gute erste Schritte - es brauche aber rasche Zahlungen, die die Liquidität sicherstellten. "Weitere, langfristige Maßnahmen müssen rasch definiert werden."

Die Verkehrsbüro Group befindet sich mit rund 3.000 Mitarbeitern aller Gesellschaften derzeit in Kurzarbeit, die Verlängerung in die Kurzarbeit um weitere drei Monate werde im Moment "intensiv geprüft".

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(APA/Red.)

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