Offiziellen Angaben zufolge zeigten im vergangenen Jahr mehr als 6.500 Gefangene in den USA sexuelle Übergriffe an. Anwälte schätzten die tatsächliche Zahl jedoch weit höher ein, sagte die Expertin Michele Deitch. Strafvollzugsbeamte würden dagegen argumentieren, die Mehrheit der Vorwürfe sei nicht haltbar.
Der Kongress schätzt, dass im Zeitraum von 1983 bis zu einer Gesetzesänderung im Jahr 2003 eine Million Häftlinge sexuell misshandelt wurden. Experten zufolge ist aber auch diese Zahl hoch umstritten. Ein Problem sei die Erfassung der Zahlen, die in den Bundesstaaten unterschiedlich sei. Eine Kommission auf nationaler Ebene arbeitet an einem System zur Vereinheitlichung der Statistiken. Im Frühjahr soll sie der Öffentlichkeit einen Entwurf präsentieren.
Nach Angaben Deitchs wirken sich die Vergewaltigungen in Haft auf die gesamte Gesellschaft aus: Mehr psychische Probleme, HIV-Infizierungen und Gewalt seien die Folge.