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Vereinigte Bühnen Wien verschleudern 1,5 Mio. Euro

Wiener Grüne werfen der Intendantin Zechner „Geldverschwendung“ vor. Das Orchester sei fünf Monate lang bei vollen Bezügen untätig gewesen. Zechners Reaktion: "Es war finanziell sinnvoll."

Die Wiener Grünen werfen den Vereinigten Bühnen Wien (VBW) „Geldverschwendung“ vor. „Wieder einmal zeigen die Vereinigten Bühnen Wien, dass sie mit ihren Ressourcen nicht umgehen können“, wird Kultursprecherin Marie Ringler im morgen, Montag, erscheinenden „profil“ zitiert. Bei der Premiere von „We Will Rock You“ im Jänner 2008 soll nämlich nicht das hauseigene Orchester spielen, sondern eine neunköpfige Band der englischen Produktionsfirma. Der Großteil der eigenen 83 Orchestermitglieder bleibt somit laut Medienberichten fünf Monate lang untätig.

Rechne man die Orchester-Gehälter aus dem Jahr 2001 hoch, komme man auf 1,2 bis 1,5 Millionen Euro, die hierbei verloren gingen, so Ringler laut Medienberichten. Schon vor sechs Jahren hatte der Rechnungshof die mangelnde Auslastung des Orchesters kritisiert. Zudem hätten für verfallene Auftritte jährlich 5,3 bis 11,5 Millionen Schilling aufgewendet werden müssen. Ein Versuch, das Orchester auszugliedern, misslang.

VBW-Intendantin Kathrin Zechner verteidigt ihre Entscheidung im „profil“ hingegen als finanziell sinnvoll: „Die neunköpfige Band für diese Produktion wurde von den Queen-Mitgliedern Roger Taylor und Brian May handverlesen und einstudiert – und zwar für die komplette Europa-Tournee dieses Musicals“, so Zechner. „Die Produktionskosten von ’We Will Rock You’ trägt der Produzent BB Promotion, wir stellen das Haus, die komplette Technik, PR und Marketing Office, wofür wir nicht nur eine monatliche Fixzahlung erhalten, sondern auch am Erfolg pro verkaufter Karte partizipieren.“ Aus Sicht der Vereinigten Bühnen sei dies „ein ideales Modell“.

Laut Ringler sind „nur 20 der rund 80 Musiker im ersten Halbjahr 2008 ausgelastet“ (vier Wochen lang bei „Forbidden Ronacher“ im MuseumsQuartier), der Rest sei zum Nichtstun verdammt. Das hauseigene Orchester werde spazieren geschickt, weil es dem Management nicht gelungen sei, eine „Best of“-Tournee auf die Beine zu stellen. In der „Wiener Zeitung“ verwies Zechner darauf, dass die 60 Musiker sehr wohl ausgelastet seien. Sie seien mit Probenarbeit für „The Producers“ und „Rebecca“ im Einsatz.

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