Es könne nicht sein, dass Amazon weiterhin willkürlich entscheide, “was es bezahlt, wie viel oder – etwa im Fall von Weihnachts- und Urlaubsgeld – ob überhaupt”, sagte Nutzenberger weiter. Alle Beschäftigten bei Amazon würden “unter doppeltem Druck” stehen. “Sie bringen Höchstleistungen, bekommen dafür aber nicht die nötige Sicherheit durch Tarifverträge – und bei den befristet Beschäftigten kommt die Existenzangst noch dazu”, fügte Nutzenberger hinzu.
Solidaritätsaktion in Seattle
Am Montag waren laut Verdi hunderte Amazon-Mitarbeiter in Leipzig, im hessischen Bad Hersfeld sowie erstmals auch im bayrischen Graben in den Ausstand getreten. In Bad Hersfeld, dem größten Amazon-Standort in Deutschland, wurden die beiden Verteilzentren bestreikt. Der Streik soll am Dienstag und Mittwoch fortgesetzt werden. Vor der Zentrale des US-Unternehmens in Seattle fand eine Solidaritätsaktion mehrerer amerikanischer Gewerkschaften statt.
Management lehnt Verhandlungen ab
Verdi verlangt von dem US-Unternehmen eine Bezahlung, die dem Niveau im hessischen Einzel- und Versandhandel entspricht. Das Amazon-Management lehnte Verhandlungen darüber ebenso wie eine Tarifbindung bisher ab. Das Unternehmen orientiert sich an der niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche. (APA/AFP)