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Verdacht auf Datendiebstahl - Hausdurchsuchung auch in Vorarlberg

Ehemaliger Mitarbeiter soll Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse weitergegeben haben.
Ehemaliger Mitarbeiter soll Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse weitergegeben haben. ©APA/Symbolbild
Ehemalige Mitarbeiter des steirischen Löschfahrzeugherstellers Magirus Lohr stehen im Verdacht, in großem Umfang Datendiebstahl begangen und sie für ein neues Unternehmen genutzt zu haben. Auch in Vorarlberg fand eine Hausdurchsuchung statt.

Wie die APA erfuhr, wird gegen drei Personen ermittelt, am Mittwoch fanden in der Steiermark und in Vorarlberg Hausdurchsuchungen statt. Die Staatsanwaltschaft Graz bestätigte gegenüber der APA die Ermittlungen.

Baupläne weitergegeben?

Hintergrund der Geschichte: Mehrere Angestellte des steirischen Herstellers von Feuerwehrautos mit Sitz in Kainbach bei Graz haben in diesem Jahr das Unternehmen verlassen und gründeten ein österreichisches Tochterunternehmen einer französischen Gruppe, die u.a. auch Fahrzeuge zur Brandbekämpfung herstellen. Das französische Unternehmen wollte sich scheinbar auch auf dem österreichischen Markt etablieren. Im Zuge dessen sollen die ehemaligen Mitarbeiter Daten, darunter Baupläne für Löschfahrzeuge, an das neue Unternehmen weitergegeben haben.

“Geschäftsgeheimnisse angeeignet”

“Es besteht der begründete Verdacht, dass sich die Konkurrenz über ehemalige Mitarbeiter unseres Hauses im großen Stil Geschäftsgeheimnisse von Magirus Lohr angeeignet hat”, sagte Magirus Lohr-Geschäftführer Richard Reder gegenüber der APA. Nach Angaben von Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, hat Magirus Lohr im September gegen drei Personen Anzeige erstattet.

Hausdurchsuchung auch in Vorarlberg

Am Mittwoch wurden in der Steiermark und in Vorarlberg auf Anordnung einer richterlichen Entscheidung des Oberlandesgerichts Graz mehrere Räumlichkeiten von Ermittlern durchsucht. Dem Vernehmen nach wurden u.a. Computer sichergestellt.

“Wie wir bei der forensischen Untersuchung von firmeneigenen Computern feststellen mussten, haben diese Mitarbeiter noch während ihres aufrechten Dienstverhältnisses bei Magirus Lohr systematisch Betriebsgeheimnisse an das französische Unternehmen weitergegeben. Dabei handelt es sich beispielsweise um die gesamte Fahrzeugplanung für das Jahr 2013”, so Reder. Auch Kundenlisten und sensible Firmendaten sollen im Zuge dessen weitergegeben worden sein. “Wir stellen uns mit unseren konkurrenzfähigen Produkten jeder Form von Wettbewerb, aber wenn die Grenzen zum Strafrecht überschritten werden, setzen wir uns dagegen vehement zur Wehr.”

Anzeige beim Straflandesgericht Graz

Es wurde wegen Verletzung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen beim Straflandesgericht Graz Anzeige erstattet. Am Grazer Zivilgericht wurde Antrag auf einstweilige Verfügung eingebracht, um das “unlautere Abwerben von Mitarbeitern und die Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen zu unterlassen”. Iveco Magirus Lohr erzielte 2012 einen Umsatz von 22,5 Millionen Euro.

(APA)

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