Verbrenner-Aus: Gewessler sieht "keinen Grund" an Änderungen

Verkehrs- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht "keinen Grund", auf EU-Ebene an ihrer Position für das Aus des Verbrennungsmotors etwas zu ändern und erinnert daran, dass Österreich mit einer Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten dem Umstieg auf E-Mobilität zugestimmt hat.
Nehammer kündigte in Rede Blockade von Verbrenner-Aus an
In seiner groß inszenierten Rede vergangenen Freitag hatte Nehammer kundgetan, dass er alle EU-Staaten unterstütze, die das Vorhaben, den Verbrennungsmotor "ins Aus" zu stellen, blockieren. "Und ich selbst, sollte es jemals zum Gipfel kommen, wo die EU-Regierungschefs miteinander sprechen, auch ich werde mich dagegen aussprechen, den Verbrennungsmotor zu verbannen."
Gewessler hat sich noch nicht mit Nehammer über Rede unterhalten
Darauf angesprochen, unterstrich Gewessler, dass es auch um Verlässlichkeit gehe. Zudem erklärte sie mit Blick auf die Autoindustrie, dass sich die großen Konzerne längst auf den Weg Richtung E-Mobilität gemacht hätten - und nun bräuchten sie auch die Rahmenbedingungen dazu. Besprochen haben die Verkehrsministerin und der Kanzler die neuen Differenzen noch nicht: "Wir haben uns darüber noch nicht im Detail unterhalten, nein."
Auch Greenpeace für Verbrenner-Aus
Schützenhilfe erhielt die frühere Global-2000-Chefin Gewessler von der Umweltorganisation Greenpeace. "Das beschlossene Aus für den Verbrennungsmotor ist ein essenzieller Schritt, um die CO2-Emissionen im Straßenverkehr in der EU zu senken", so deren Sprecherin Lisa Panhuber in einem Statement. "Auch in Österreich ist der Verkehrsbereich seit Jahren das große Sorgenkind der Klimapolitik, wie die Treibhausgasbilanz zeigt." E-Fuels bezeichnet Greenpeace als "ineffiziente Technologie-Gespenster". Die ÖVP müsse "endlich praktikable Modelle für den öffentlichen Verkehr vorantreiben". Der Öffi-Ausbau sei der beste Weg, um Emissionen zu reduzieren.
(APA/Red)