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Verbotene Tierqual-Produkte auf Amazon: VIER PFOTEN startet Petition

VIER PFOTEN hat eine Petition gegen den Verkauf von Tierqual-Produkte über Amazon gestartet.
VIER PFOTEN hat eine Petition gegen den Verkauf von Tierqual-Produkte über Amazon gestartet. ©VIER PFOTEN
VIER PFOTEN konnte bei einer Recherche aufdecken, dass über den Online-Händler Amazon problemlos verbotene Tierqual-Halsbänder gekauft werden können. Die Tierschützer starten nun eine Petition gegen den Verkauf.

Bei einer Recherche konnte eine Mitarbeiterin von VIER PFOTEN über amazon.de ohne Probleme verbotene Hundehalsbänder bestellen. Gefährliche Würge- und Stachelhalsbänder, chemische Dressurgeräte (im Handel als „Erziehungshalsband mit Sprayfunktion“ bezeichnet) sowie so genannte „Anti-Bark Halsbänder mit Vibrations- oder Tonsignal“ stehen ganz offen zum Verkauf.

„Amazon macht sich angreifbar, denn auch das In-Verkehr-Bringen, der Erwerb und der Besitz dieser Geräte sind verboten“, betont VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda. „Es gibt auch gute Gründe, warum diese Halsbänder verboten sind: Sie rufen beim Hund Schmerz und Angst hervor. Ein Unternehmen wie Amazon hat eine Verantwortung; es darf nicht egal sein, was auf seinem Markt angeboten wird.“

VIER PFOTEN startet Petition gegen Verkauf von Tierqual-Produkten

VIER PFOTEN startet deshalb auch eine Petition: Tierfreunde können Amazon mit ihrer Unterschrift auffordern, diese Verantwortung auch zu übernehmen und den Verkauf solcher Tierqual-Produkte umgehend zu stoppen.

Würgehalsbänder zum Beispiel sind reine Tierquälerei: Sie ziehen sich zusammen, wenn der Hund an der Leine zieht, würgen ihn dadurch bzw. schnüren ihm die Luft zum Atmen ab. Bei einem Stachelhalsband kommen zusätzlich noch die Qualen der Stacheln dazu.

Martina Pluda: „Das Tier soll zum Gehorsam gezwungen werden, weil es sich selbst keine Schmerzen zufügen will. Nur funktioniert das leider nicht so. Ein Hund zieht nicht an der Leine, weil er ungehorsam sein möchte. Er tut es meistens aus Stress, Unsicherheit bis hin zu Angst. Der Besitzer muss daran arbeiten, dass sich das Tier an der Leine sicher fühlt. Den Hund in einer für ihn ohnehin schon unangenehmen Situation auch noch mit Schmerzen zu bestrafen ist definitiv nicht die Lösung. Das ist einfach nur grausam!“

Österreichisches Tierschutzgesetz regelt das Verbot der Tierquälerei

Laut § 5, das generell das Verbot der Tierquälerei regelt, verstößt gegen das Gesetz, wer

  • „a. Stachelhalsbänder, Korallenhalsbänder oder elektrisierende oder chemische Dressurgeräte verwendet oder
  • b. technische Geräte, Hilfsmittel oder Vorrichtungen verwendet, die darauf abzielen, das Verhalten eines Tieres durch Härte oder durch Strafreize zu beeinflussen oder
  • c. Halsbänder mit einem Zugmechanismus verwendet, der durch Zusammenziehen das Atmen des Hundes erschweren kann“
  • Auch § 2 der Verordnung über die tierschutzkonforme Ausbildung von Hunden gibt den Methoden der positiven Motivation ganz klar den Vorzug.

„Das heißt, eine gute und nachhaltige Erziehung der Hunde erfolgt über Belohnungen: Gutes Verhalten wird belohnt, etwa mit Leckerlis, Streicheleinheiten und verbalen Bestätigungen, negatives ignoriert“, erklärt Pluda. „Erziehungsmethoden, die mit Strafe arbeiten, sind aus Sicht des Tierschutzes antiquiert und nicht vertretbar. Und das Wichtigste: Sie bringen nichts. Man kann einen Hund mit Strafen nur brechen, aber nicht wirklich erziehen.“

Amazon nicht das erste Mal mit Verkauf solcher Ware konfrontiert

Bereits im Januar 2016 haben die Tierschützer die Plattform, gemeinsam mit der Tierschutzombudsstelle Wien, wegen genau der gleichen Produkte kontaktiert. Pluda: „Amazon hat uns daraufhin geantwortet, dass Stachel- und Elektroschockhalsbänder nicht seinen Richtlinien entsprechen und unverzüglich von Amazon.de entfernt werden. Wie unsere Recherche zeigt, leider ohne langfristige Wirkung.“

„Wir appellieren an alle engagierten Tierfreunde, uns dabei zu helfen: Jede Unterschrift für unsere Petition trägt dazu bei, dieses unnötige Tierleid durch Stachel-, Würgehalsbänder und Co. künftig zu verhindern“, sagt Martina Pluda.

(Red)

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