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Verbleib eines OSZE-Beobachter-Teams in Ostukraine unklar

Mitglieder stammten aus Schweiz, Estland, Dänemark und Türkei.
Mitglieder stammten aus Schweiz, Estland, Dänemark und Türkei. ©EPA
Der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat den Kontakt zu einer ihrer Beobachtergruppen in der Ostukraine verloren. Ihr Verbleib sei unklar. Das vierköpfige Team sei vermutlich auf einer routinemäßigen Patrouillenfahrt bei Donezk gestoppt worden, sagte eine OSZE-Sprecherin am Dienstag. Von wem, wisse man noch nicht.
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Am Montagabend sei der Kontakt abgebrochen. Die Organisation habe Verbindung zur ukrainischen Regierung und zu Regionalbehörden aufgenommen. Die Teammitglieder stammten aus der Schweiz, Estland, Dänemark und der Türkei.

Beobachter schon einmal festgehalten

Für die OSZE sind derzeit 282 Beobachter in der Ukraine im Einsatz. Sie sammeln Fakten zur Sicherheitslage und verfassen unabhängige Berichte. Der Einsatz hat die Rückendeckung aller 57 OSZE-Staaten. Auch Russland hatte nach langen Diskussionen zugestimmt. Bereits Ende April waren internationale Militärbeobachter, darunter vier Deutsche, von Separatisten in Slawjansk tagelang festgehalten worden.

Putin verlangt Ende des Militäreinsatzes im Osten

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein “sofortiges Ende” des Militäreinsatzes gegen die Aufständischen im Osten der Ukraine verlangt. Putin habe in einem Telefonat mit dem italienischen Regierungschef Matteo Renzi zudem einen “friedlichen Dialog” zwischen der Regierung in Kiew und den Regionen im Südosten des Landes gefordert, teilte der Kreml am Dienstag mit.

Putin hat den Militäreinsatz demnach als “Strafexpedition” bezeichnet. Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow forderte, der Militäreinsatz gegen die prorussischen Aufständischen im Osten der Ukraine müsse beendet werden. Dies sei die “wichtigste Aufgabe” und ein Test für die “Standhaftigkeit” der Regierung in Kiew nach der Präsidentschaftswahl, sagte Lawrow vor Journalisten in Moskau.

Armee eroberte Flughafen von Donezk zurück

Nach heftigen Gefechten mit prorussischen Separatisten hat die ukrainische Armee indes nach Regierungsangaben den Flughafen von Donezk im Osten des Landes zurückerobert. “Der Flughafen ist vollständig unter unserer Kontrolle”, teilte Innenminister Arsen Awakow am Dienstag mit. Die prorussischen Milizen hätten bei den Kämpfen “schwere Verluste erlitten”. Soldaten seien dagegen nicht getötet worden.

Nach Angaben von Donezks Bürgermeister Alexander Lukjantschenko wurden bei den Gefechten insgesamt 40 Menschen getötet, darunter auch zwei Zivilisten. Außerdem würden 31 Verletzte in Krankenhäusern behandelt, sagte er vor Journalisten.

Die ukrainische Armee hatte am Montag einen Angriff auf den Flughafen der Rebellenhochburg gestartet, den bewaffnete Kämpfer in der vorangegangenen Nacht eingenommen hatten. Die Bodentruppen wurden dabei von Kampfjets, Militärhubschraubern und Fallschirmjägern unterstützt. Am Dienstagmorgen waren an dem Flughafen immer noch Explosionen und heftige Schusswechsel zu hören gewesen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

(APA)

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