Veränderungen im Vorarlberger Landtag: Neue Gesichter, sinkende Frauenquote und stabile ÖVP-Mehrheit

Darum geht's:
- Neu zusammengesetzter Vorarlberger Landtag mit 18 neuen Mitgliedern.
- Der Frauenanteil liegt im Landtag bei 44 Prozent.
- Viele neue Gesichter aufgrund großer Zugewinne bei der FPÖ.
Neue Gesichter im Vorarlberger Landtag
Der neu zusammengesetzte Vorarlberger Landtag ist zwar am 6. November angelobt worden, seine tatsächliche Ausgestaltung für die XXXII. Periode erhält er aber erst in einer zweiten Sitzung am 20. November. Dann werden traditionsgemäß die Regierungsmitglieder ihre Mandate zurücklegen und fünf ÖVP- sowie zwei FPÖ-Politiker als Abgeordnete nachrücken. Bei Berücksichtigung dieses Schritts werden anschließend 18 der 36 Abgeordneten neu oder als Rückkehrer im Parlament sitzen.
Frauenquote im Landtag sinkt
16 der 36 Abgeordneten sind Frauen. Damit liegt die Frauenquote im Landtag bei 44 Prozent nach 47 Prozent in der Periode von 2019 bis 2024. In der siebenköpfigen Landesregierung sind die Frauen durch Barbara Schöbi-Fink und Martina Rüscher vertreten, dort sank der Frauenanteil von knapp 43 auf unter 29 Prozent.
ÖVP behält die Mehrheit
Der größte Klub im Vorarlberger Landtag ist mit 15 Mandaten (bisher: 17) weiter jener der Volkspartei. Landeshauptmann Markus Wallner und die ÖVP-Landesräte führten bei der Landtagswahl die Bezirkslisten als Zugpferde an. Mit ihrer Wiederwahl in die Landesregierung rücken Kandidaten auf den hinteren Rängen nach. So werden für den Bezirk Bludenz wie bisher Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier und Andrea Schwarzmann als Nachrückerin im Landtag sitzen. Den Bezirk Bregenz repräsentieren neben Klubobfrau Veronika Marte die bisherigen Abgeordneten Bernhard Feuerstein und Christina Hörburger. Neu im Landtag ist der Bregenzerwälder Regio-Obmann und Bürgermeister Guido Flatz. Nachrückerin für Landesrätin Martina Rüscher ist Heidi Schuster-Burda, die schon bisher Abgeordnete war.
Im Bezirk Feldkirch zogen Landtagspräsident Harald Sonderegger sowie Clemens Ender wieder ein, neu sind Gerda Schnetzer-Sutterlüty und Julia Berchtold, die durch eine Vorzugsstimmen-Umreihung einen Sitz errang. Im Bezirk Dornbirn überholte der Lustenauer Patrick Wiedl den neu angetretenen Dornbirner Hanno Lecher, für ihn geht sich mit der Wiederbestellung von Marco Tittler in die Landesregierung dennoch ein Einzug aus. Über die Landesliste gewählt wurden Listenprimus Cenk Dogan aus Bludenz sowie die Dornbirnerin Karin Feurstein-Pichler, beide sitzen erstmals im Landtag.
FPÖ mit großen Zugewinnen
Viele neue Gesichter gibt es dank großer Zugewinne bei der FPÖ. Der langjährige Abgeordnete Hubert Kinz wurde neuer Landtagsvizepräsident, neu dazu stießen ebenfalls aus dem Bezirk Bregenz Joachim Fritz und Robert Blum. Wieder vertreten ist über die Landesliste Nicole Feuerstein-Hosp. Im Bezirk Bludenz zogen bzw. ziehen Joachim Weixlbaumer und Kornelia Spiß als Nachrückerin für den neuen Landesstatthalter Christof Bitschi ein, im Bezirk Dornbirn haben Christoph Waibel, der wie Spiß schon 2014 bis 2019 im Landtag saß, und der neue Klubobmann Markus Klien einen Sitz geschafft, Waibel wurde durch Vorzugsstimmen ihm vorgereiht. In Feldkirch gelang Andrea Kerbleder und neu Manfred Vogt und Michael Koschat als Nachrücker für den neuen Landesrat Daniel Allgäuer der Sprung in den Landtag.
Die nach der Wahl dezimierten Grünen setzen auf ein bewährtes Team unter Daniel Zadra, der von der Regierungsbank auf den Klubobmannposten wechselte. Für den Bezirk Bregenz steht Co-Landessprecherin Eva Hammerer, für Feldkirch zog Bernhard Weber wieder ein. Das Landeslistenmandat besetzt Christine Bösch-Vetter. SPÖ und NEOS haben mit Mario Leiter und Claudia Gamon neue Kräfte an der Spitze. Das SPÖ-Team besteht weiters aus Manuela Auer, die wie Leiter über die Landesliste einen Platz erhalten hat, sowie Reinhold Einwallner (Bezirk Bregenz). Ebenfalls in Bregenz erzielte Gamon ihr Mandat. Ihr stehen über die Landesliste Fabienne Lackner und Garry Thür zur Seite.
(APA)