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Venezuela: Zwei Tote bei Demonstrationen

Einen Monat nach Beginn des Generalstreiks in Venezuela ist der Machtkampf zwischen Regierung und Opposition blutig eskaliert: Zwei Menschen wurden erschossen.

Bei Zusammenstößen während einer Demonstration gegen Präsident Chavez wurden am Freitag zwei Menschen erschossen und mindestens 78 verletzt, wie der Feuerwehrchef mitteilte.

Schauplatz der Zusammenstöße waren die Straßen vor dem Fort Tiunam der größten Kaserne in Caracas. Demonstranten und Polizisten warfen sich zu Boden, als Schüsse fielen, wo Polizei und Soldaten zuvor mit Tränengas und Schrotkugeln die Gruppen auseinander gehalten hatte. Zuvor waren die Regierungsgegner von mehreren hundert Gegendemonstranten mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen worden. Über den Straßen des Stadtteils hing eine dichte weiße Tränengaswolke. Es war zunächst unklar, wer das Feuer eröffnet hatte.

In Venezuela organisiert die Opposition seit dem 2. Dezember einen Generalstreik gegen Chavez, um Neuwahlen zu erzwingen. Sie wirft dem Präsidenten vor, er wolle aus Venezuela einen kommunistischen Staat nach kubanischem Vorbild machen und schade der Wirtschaft mit unternehmerfeindlicher Politik. „Der Streik wird weitergehen, bis wir eine Wahl-Lösung haben“, sagte einer der führende Vertreter der Opposition, der Unternehmer Rafael Alfonzo. Chavez erklärte unterdessen, er werde einen Notstand erst ausrufen, falls die Lage dies erfordere. Dies richte sich nach den Umständen. „Ich bin verpflichtet, die öffentliche Ordnung zu schützen“, fügte er hinzu.

Der Streik hat die Erdölindustrie in dem fünftgrößten Erdöl exportierenden Land der Erde beinahe zum Erliegen gebracht und die Ölpreise in die Höhe getrieben.

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