Die Bischöfe werden laut Kathpress in den nächsten Tagen in Caracas zusammentreffen.
In der Nacht zum Donnerstag hatte Chavez seinen Entwurf zur Verfassungsreform mit 33 neuen Artikeln der Öffentlichkeit präsentiert. Wie angekündigt, will er sich damit eine Wiederwahl auf Lebenszeit sichern. Auch zeichnet sich darin ein weitere Einschränkung von Freiheiten ab.
Obwohl die Regierung keine Einladung an die Kirche aussprach, an der Diskussion teilzunehmen, reklamieren die Bischöfe für sich wie für alle Bürger das Recht auf Meinungsäußerung. Die geplante Verfassungsreform sei von so weit reichender Bedeutung, dass keiner gleichgültig bleiben kann, so Erzbischof Santana.
Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, forderte ebenfalls zu einer breiten Diskussion auf. Die neue Verfassung müsse von allen Venezolanern angenommen werden und nicht nur von einer Gruppe. Zugleich äußerte er die Hoffnung, der Text werde eine Friedens- und keine Kriegserklärung sein.
Eine jüngste Studie der katholischen Universität Andres Bello in Caracas kommt zu dem Ergebnis, die Möglichkeiten der Bürger Venezuelas, bei staatlichen Stellen Informationen einzuholen, werde immer geringer. Rückfragen oder konstruktive Vorschläge könnten immer weniger eingebracht werden.