Sie wirft Präsident Nicolas Maduro vor, er wolle die verfassunggebende Versammlung mit eigenen Anhängern besetzen, um sich “diktatorische Vollmachten” zu sichern.
Der Staatschef hingegen erklärte, die neue Verfassung solle dazu beitragen, die schwere Krise in dem Land beizulegen. Die rechtsgerichtete Opposition kämpft seit Monaten für eine Amtsenthebung des sozialistischen Staatschefs. Seit Beginn der Protestwelle Anfang April wurden bereits 113 Menschen getötet.
Am Sonntag werde es eine “laute Botschaft geben, dass unser Volk Demokratie, Frieden und Dialog will”, sagte Hector Rodriguez, ein pro-Maduro-Wahlkämpfer am Samstag. 99 Prozent der Wahllokale seien eingerichtet.
Neue Blockaden angekündigt
Das Oppositionsbündnis Tisch der demokratischen Einheit (MUD) kündigte am Samstag neue Straßenblockaden zur Wahl der verfassunggebenden Versammlung an. Auch nach dem Wochenende müsse der Druck auf Maduro aufrechterhalten werden, sagte Oppositionsführer Capriles.
Die Proteste müssten in der kommenden Woche fortgeführt werden, sagte Capriles. Ziel sei ein “Regierungswechsel”. Er rief die Venezolaner auf, am Sonntag alle wichtigen Verkehrsadern des Landes zu blockieren. Am Samstag kamen jedoch weniger Maduro-Gegner zu den Protesten als bisher.
Derweil wächst der internationale Druck auf die Regierung in Caracas. Die USA verhängten in dieser Woche Sanktionen gegen amtierende und ehemalige venezolanische Regierungsvertreter und ordneten die Ausreise der Angehörigen ihres Botschaftspersonals aus dem Land an. Auch die EU kritisiert das Vorgehen der Regierung in Caracas.
(APA/ag.)