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VCÖ fordert einen Autobahnbaustopp bis ins Jahr 2020

Der VCÖ empfiehlt: Autobahn-Neubau bis zum Jahr 2020 auf Eis legen
Der VCÖ empfiehlt: Autobahn-Neubau bis zum Jahr 2020 auf Eis legen ©Bilderbox
Rund 12 Milliarden Euro betragen die Schulden der Asfinag. Laut aktuellen Plänen sollen bis zum Jahr 2015 Neubauprojekte im Umfang von mehr als 4,5 Milliarden Euro gestartet werden. Der VCÖ weist darauf hin, dass aus Verkehrssicht kein Bedarf für neue Autobahnen und Schnellstraßen besteht. Zudem schafft der Bau von Autobahnen wenig Arbeitsplätze: Pro Milliarde Euro bringt sogar der Radwegebau um 56 Prozent mehr Jobs als der Bau von Autobahnen. Der VCÖ fordert daher einen Autobahnbaustopp zumindest bis zum Jahr 2020.

Österreich ist reich an Autobahnen und Schnellstraßen. Bereits 2.175 Kilometer Länge hat das hochrangige Straßennetz in der Alpenrepublik. In den kommenden Jahren sollen weitere 150 Kilometer dazukommen. Die Kosten dafür betragen mehr als 4,5 Milliarden Euro, macht der VCÖ aufmerksam. “Österreich hat eines der dichtesten Autobahnnetze in der EU, unsere Autobahnen sind erstklassig ausgebaut. Der Bedarf an einem weiteren Ausbau ist derzeit nicht gegeben. Ich denke, auch der Bevölkerung sind Einsparungen bei Autobahnen lieber als  Einsparungen bei der Bildung, Gesundheit oder im Sozialbereich”, stellt VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek fest.

 Die Verkehrsentwicklung in Österreich rechtfertigt keinen weiteren Ausbau des hochrangigen Straßennetzes. Der VCÖ weist darauf hin, dass schon seit dem Jahr 2005 der Kfz-Verkehr deutlich weniger zunimmt als die Verkehrsprognosen erwartet haben. “Teures Erdöl und damit steigende Spritpreise bremsen das Verkehrswachstum. In den kommenden Jahren werden EU-weit die Wirtschaft und damit auch der Gütertransport stagnieren”, so VCÖ-Expertin Urbanek.  

Zudem werden in den kommenden Jahren teure Generalsanierungen auf Österreich Autobahnnetz nötig werden. Ein großer Teil der  Autobahnen wurde zwischen 1975 und 1990 gebaut. Ein Verzicht bei den Neubauprojekten sichert die Finanzierung der nötigen Sanierungen und ermöglicht einen rascheren Abbau der Schulden.

Autobahnbau schafft kaum Arbeitsplätze

Ein häufig angeführtes Argument für den Neubau von Autobahnen ist die angebliche Schaffung von Arbeitsplätzen. Der VCÖ weist darauf hin, dass der maschinenintensive Autobahnbau wenig Jobs schafft: Eine Milliarde Euro in den Autobahnbau investiert schafft für ein Jahr rund 10.190 Arbeitsplätze, die gleiche Milliarde Euro in Radwegebau oder in Verkehrsberuhigung investiert, sichert 15.940 Menschen ihren Job. Der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs sichert sogar 16.440 Jobs, wie eine Studie der TU-Wien zeigt. “Damit bringt der Radwegebau um 56 Prozent mehr Jobs als der Autobahnbau und der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs sogar um 61 Prozent mehr. Investitionen in klimafreundliche Mobilität sind ein Wirtschaftsmotor und bringen uns zusätzlich den Klimaschutzzielen näher, betont der VCÖ.

Das langfristige EU-Klimaschutzziel für das Jahr 2050 bedeutet, dass Österreich die Emissionen des Verkehrs in den kommenden 40 Jahren um 75 Prozent reduzieren muss. Dieses Ziel ist nur erreichbar, wenn der Verkehr massiv von der Straße auf die Schiene verlagert wird. “Ein Ausbau des Autobahnnetzes würde bedeuten, dass heute die Geisterautobahnen von morgen gebaut werden”, stellt VCÖ-Expertin Urbanek fest.

Der VCÖ fordert einen Baustopp für neue Autobahnen und Schnellstraßen. Der Baustopp soll bis zum Jahr 2020 gelten. Dann soll die Notwendigkeit der Bauvorhaben neu beurteilt werden.

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