VCÖ-Studie sieht Ende der "Monokultur Auto"

Das Jahr 2008 mit den hohen Spritpreisen sei möglicherweise der Wendepunkt in der Mobilität gewesen. “Mehr Multimodalität bedeutet, dass der Pkw-Verkehr abnimmt und Fahrrad und öffentlicher Verkehr zunehmen”, so Blum. Es bedeute auch, dass man sich für jeden Weg das jeweilige beste und passendste Fahrzeug aussucht.
Zurzeit werden in Österreich 58 Prozent aller Wege mit dem Auto zurückgelegt, 76 Prozent der Haushalte besitzen mindestens ein Auto. Die Neuzulassungen von Pkw in Österreich sinken jedoch. So wurden im ersten Halbjahr 2009 um 1,6 Prozent weniger Autos zugelassen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In den Städten nehme der Pkw-Bestand nur mehr leicht zu, in Wien sinke er sogar, berichtete der Verkehrsexperte.
Im Gegensatz dazu erfreut sich der öffentliche Verkehr immer größerer Beliebtheit. 61 Prozent der Österreicher fahren gelegentlich mit Bus, Bahn und Co., jeder Fünfte besitzt eine Jahreskarte. Sowohl bei den Jahreskartenbesitzer als auch beim Radfahren habe es eine starke Steigerung gegeben, betonte Blum. 2007 wurden sieben Prozent der Alltagswege mit dem Rad zurückgelegt, durchschnittlich radelte jeder Österreicher 220 Kilometer weit. Zwei Jahre zuvor seien es nur 160 Kilometer gewesen.
Öffentlicher Verkehr müsse auch an Orten und zu Zeiten angeboten werden, wo weniger los sei, unterstrich Blum, denn “wo das Angebot gut ist, ist das Potenzial für vielfältige Mobilität hoch”. Eine Möglichkeit wäre auch, “analog zu E-Card eine M-Card, eine Mobility-Card einzuführen”. Diese sollte in allen Öffis in ganz Österreich gelten und den Preis automatisch ausrechnen und abbuchen.