Vatikan-Spitzelaffäre: Pater suspendiert
Der Dominikanerpater Konrad Hejmo müsse seine Funktion für zwei bis drei Wochen ruhen lassen, teilte der Superior des Ordens, Maciej Zieba, am Samstag mit. Hejmo soll laut dem polnischen Institut für Nationales Gedächtnis (IPN) während des Pontifikats von Johannes Paul II. in den 80er Jahren im Vatikan spioniert haben.
In den zwei Wochen wolle der Dominikanerorden den Vorwürfe des IPN nachgehen, sagte Zieba. Hejmo, der häufig mit den polnischen Mitarbeitern des verstorbenen Papstes in Kontakt stand, hat die Beschuldigungen von sich gewiesen. Seiner Meinung nach sollen die Verdächtigungen im Nachhinein das Ansehen des verstorbenen Kirchenoberhauptes trüben.
Das IPN, das sich nach dem Vorbild der deutschen Gauck-Behörde mit der juristischen Aufarbeitung von Verbrechen aus nationalsozialistischer und kommunistischer Zeit befasst, ist nach eigenen Angaben im Besitz von Dokumenten, die die Kollaboration Hejmos mit dem kommunistischen Geheimdienst belegt. Ordenschef Zieba sagte am Samstag zu den Vorwürfen, nach den bisherigen Erkenntnissen sei Hejmo kein Spion gewesen. Vielmehr habe er durch allzu offenes und leichtfertiges Reden ungewollt Informationen an den Geheimdienst weitergegeben.