Erst vor drei Tagen hatte das vatikanische Presseamt angekündigt, diese Liturgie werde unter dem Vorsitz des Papstes stattfinden.
Noch im Vorjahr leitete Johannes Paul II. den Gottesdienst für die verstorbenen Vorgänger persönlich und verlas die Predigt. Eine ähnliche komplette Absage wie jetzt gab es jedoch auch schon zum 28. September des Jahres 2002. Auch damals war zunächst der Vorsitz des Papstes für die Messe angekündigt worden, wenige Tage vorher wurde aber bekannt gegeben, dass Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano stellvertretend für den Papst die Messe leiten werde. Johannes Paul II. nahm damals nicht an dem Gottesdienst teil, sondern blieb bis zum Abend des 30. September in Castel Gandolfo.
Unklar ist, ob die jetzige Umdisposition mit dem anhaltend schwachen Gesundheitszustand des Papstes zusammenhängt. Bei der Generalaudienz am Mittwoch hatte er seine Katechese sowie seine Grußworte in mehreren Sprachen wegen hörbarer Atemnot nur mit großer Mühe verlesen können. Als erster großer Papstgottesdienst nach der Sommerpause steht am 3. Oktober die Seligsprechungsmesse für Kaiser Karl I. und für die deutsche Mystikerin Anna Katherina Emmerick auf dem Programm.