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Vatikan: Papst ins Krankenhaus gebracht

Papst Johannes Paul II. leidet unter einer akuten Halsentzündung. Seine Herz- und Stoffwechsel-Werte lägen innerhalb der Norm, so Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls nun in einer offiziellen Erklärung.

Der Papst leide unter einer akuten Kehlkopf-Luftröhrenentzündung sowie unter Kehlkopf-Krämpfen. Daher sei es dringend notwendig geworden, ihn in die Gemelli-Klinik in Rom einzuliefern. Dies sei gegen 23.00 Uhr am Dienstagabend geschehen.

Die Erklärung von Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls vom Mittwochmorgen hat nach einer inoffiziellen Übersetzung der Nachrichtenagentur AP folgenden Wortlaut:

„Die Therapieanwendungen zur Behandlung der Atemwege, die eine Stabilisierung des medizinischen Befunds ermöglicht haben, sind über Nacht fortgesetzt worden. Die Werte von Herz und Atmungsorganen sowie die des Stoffwechsels liegen zurzeit innerhalb der Norm. Damit hat sich die von mir bereits gestern Abend ausgegebene Diagnose einer akuten Luftröhrenentzündung mit gelegentlichen Spasmen im Kehlkopfbereich bestätigt.

Während der vergangenen Nacht hat der Heilige Vater mehrere Stunden lang geschlafen. Während seines Aufenthalts im Krankenhaus wird der Heilige Vater von einem Ärzteteam unter der Leitung von Professor Rodolfo Proietti behandelt, dem Chef der Notfallstation.“

Seit Montag wurden so gut wie alle Termine seit Jahren schwer kranken Papstes abgesagt. Allererdings hieß es, das anfängliche Fieber sei bereits wieder gesunken. Zeitweise war sogar aus dem Vatikan am Dienstag verlautet, der Papst wolle bereits in wenigen Tagen wieder seine Arbeit aufnehmen.

Johannes Paul, der seit Oktober 1978 an der Spitze der katholischen Kirche steht, leidet seit Jahren an Parkinson, er kann so gut wie nicht mehr gehen, mitunter fällt ihm das Sprechen schwer. Immer wieder machte er bei Messen und öffentlichen Auftritten einen hinfälligen Eindruck, so etwa bei seiner bisher letzten Auslandsreise im vergangenen Sommer nach Lourdes in Frankreich.

Der Papst hatte zwar in den vergangenen Jahren mehrfach Audienzen wegen Erkältungen abgesagt, hatte sich aber niemals für mehrere Tage zurückgezogen. 1994 musste er nach einem Sturz im Badezimmer an der Hüfte operiert werden, zwei Jahre zuvor überstand der Pole eine schwere Darmoperation. Zugleich gab es damals Gerüchte über Krebs. Zu einem spektakulären Zwischenfall kam es Weihnachten 1995, als Johannes Paul seine Botschaft wegen eines Schwächeanfalls abbrechen musste.

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