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Vatikan-Dokument zu Homosexuellen

Männer mit homosexuellen Tendenzen, die nicht seit mindestens drei Jahren keusch leben, sollen dem Dokument zufolge künftig nicht mehr zu Priestern geweiht werden. Kritik aus Österreich | Hintergrund

Der Heilige Stuhl hat am Dienstag ein umstrittenes Dokument über homosexuelle Priesteramtskandidaten veröffentlicht. Das Dokument mit dem Titel „Instruktion zu den Kriterien zur Unterscheidung von Berufungen bei Personen mit homosexuellen Tendenzen hinsichtlich ihrer Zulassung zum Seminar und zu Weiheämtern“ enthält Richtlinien für die Zulassung Homosexueller zur Priesterweihe.

Die Kirche könne „jene nicht für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zulassen, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine so genannte homosexuelle Kultur unterstützen“, heißt es in dem achtseitigen Papier. Die Abfassung des neuen Dokuments erschien dem Vatikan notwendig, nachdem in einigen Teilen der Weltkirche, vor allem in den USA, Seminarleiter dazu neigten, Probleme mit dem Zölibat dadurch vermeiden zu wollen, dass Studenten mit offensichtlich homosexuellen Neigungen als Priesteramtskandidaten akzeptiert wurden.

Küng verteidigt Vatikan

Der St. Pöltener Diözesanbischof Klaus Küng verteidigte das Nein des Vatikan zur Aufnahme von Homosexuellen in Priesterseminare. Die Position des Vatikan begründete Küng unter anderem damit, dass es für Priesteramtskandidaten mit „homosexuellen Tendenzen“ schwierig sei, das christliche Bild der Ehegemeinschaft zwischen Mann und Frau glaubhaft zu vertreten.

Weiters verwies Küng auf Probleme in den Priesterseminaren, würden dort homosexuell geneigte Personen Mitglieder werden. Zölibat sei der Verzicht auf Ehe und setze prinzipiell eine heterosexuell orientiere Persönlichkeit voraus. Zurückgewiesen werden von Küng Deutungen, wonach die vatikanische Instruktion mit dem gehäuften Vorkommen der Pädophilie zu tun habe.

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