Vater schoss Sohn in Kopf und beging Selbstmord
Der Mann war gegen 8.30 Uhr in die Volksschule gekommen, hatte den Buben und seine siebenjährige Tochter unter dem Vorwand, etwas besprechen zu müssen, aus dem Klassenzimmer geholt und in der Garderobe die Waffe auf Buben gerichtet. Das Mädchen sei an einem anderen Ort im Gebäude gewesen. Ob sie die Tat mitansehen musste, war nach wie vor unklar. Das Mädchen ist aber unverletzt. Nach einer Notoperation wurde der Verletzte in der Intensivstation des LKH St. Pölten weiter betreut. Der Bub befand sich Freitagnachmittag in einem kritischen Zustand.
Zum Zeitpunkt der Tat hielten sich zufällig vier Einsatzkräfte der Rettung in der Schule auf – sie waren gekommen, um vor den Kindern über ihre Arbeit zu sprechen. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass bereits rund eine halbe Minute nach dem Angriff auf den Buben professionelle Hilfe zur Stelle war, ehe der Notarzt nach fünf Minuten eintraf und mit der künstlichen Beatmung des Kleinen begonnen wurde. Schon als die Rettungsleute ihn fanden, war er nicht mehr ansprechbar.
Familiäre Probleme dürften das Motiv für den Vater gewesen sein. Er war erst vor wenigen Tagen – offenbar wegen Gewalt in der Familie – polizeilich aus der Wohnung weggewiesen worden. Es bestand auch ein bis zuletzt aufrechtes Rückkehrverbot.
Nachdem klar war, dass der 37-Jährige geflüchtet war, löste die Polizei eine Großfahndung aus, da befürchtet wurde, dass der Mann auch seiner Frau etwas antun könnte.Als der türkische Staatsbürger, der in Österreich aufgewachsen sein soll, schließlich gefunden wurde, war er bereits tot. Lokalisiert wurde er laut Hermann Helm, Präsident des Landesschulrats, durch Handy-Ortung.