100 Zeichnungen und 50 seiner bedeutendsten Gemälde hat Direktor Klaus Albrecht Schröder aus allen Van Gogh-Zentren der Welt versammelt und für deren Versicherung gar eine Gesetzesänderung erwirkt.
Van Gogh sprengt Maximen, jedoch nicht nur auf finanzieller Seite: 50 Jahre lang gab es keine Ausstellung seines Werks in Österreich, schon gar nicht mit diesem ungewöhnlichen Schwerpunkt: Denn die berühmten Gemälde Van Goghs werden hier seinem unbekannteren zeichnerischen Werk gegenübergestellt. Dieses sei “eine Leitwährung für sein gesamtes Schaffen” gewesen, wie Schröder betonte, die Beschäftigung mit seiner Strichführung in den grafischen Arbeiten eröffne ein neues Verständnis seiner Gemälde. Die gemalte und gezeichnete Ausfertigung des selben Motivs stellt die Ausstellung daher wenn möglich gegenüber.
Damit nicht genug, eröffnet die Albertina im Oktober auch ihre neuen Ausstellungsräume im zweiten Obergeschoß. Von 17. Oktober bis 11. Jänner ist dort als erste Präsentation “Nach 1970 – Österreichische Kunst aus der Albertina” zu sehen: Jüngere Sammlungserweiterungen des Museums von Attersee bis Frohner, von Gironcoli bis Hollegha, von Lassnig bis West.
Das Belvedere bietet mit seinem publikumswirksamsten Künstler Paroli: “Gustav Klimt und die Kunstschau” gedenkt zu ihrem 100-jährigen Jubiläum dieser gewaltigen Kunstausstellung von 1908, bei der sich die wichtigsten Vertreter der Wiener Moderne auf einem eigens aufgebauten Gelände präsentierten. Ein Großteil der ursprünglichen Exponate, darunter auch Klimts “Kuss”, werden im Original gezeigt (1. 10. bis 18. 1.). In der benachbarten Orangerie zeigt das Belvedere unterdessen die humorvollen Gemeinschaftsarbeiten von Arnulf Rainer und Dieter Roth. “Misch und Trennkunst” (26. 9. bis 11. 1.) enthält “vierhändige” Malereien, Fotos, Videos und Soundarbeiten.
Das Kunsthistorische Museum (KHM) lässt den Tutanchamun-Hype im Herbst zu Ende gehen. Im MAK setzt man auf Heimo Zobernig und in der Kunsthalle auf Edward Hopper.