Es könne wirklich knapp werden, meinte er und attackierte seine Konkurrentin Irmgard Griss.
Vor grüner Prominenz und anderen Unterstützern nahm er – für seinen bisherigen Wahlkampf ungewöhnlich – die frühere OGH-Präsidentin für ihren eher unpolitischen Lebensweg aufs Korn. “Ich glaube schon, dass man, um in stürmischen Zeiten politisch zu bestehen, ein Mindestmaß an politischer Erfahrung braucht”, so Van der Bellen. Dass Griss das anders sehe, habe ihn negativ überrascht.
Harte Worte gegen Griss
Ebenso überrascht zeigte er sich darüber, dass Griss keine klaren Worte zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich gefunden habe. Seine Konkurrentin vertrete “ein Geschichtsbild, das spätestens seit Helmut Qualtinger vollkommen überholt ist”, spielte er auf dessen Figur des “Herrn Karl” an.
Sich selbst stellte der frühere Grünen-Bundessprecher erneut im besten Licht dar. Er könne das Amt gut ausüben und überparteilich wirken, nicht wie andere als verlängerter Arm einer Parteispitze. Van der Bellen reklamierte auch erneut den Heimat-Begriff für sich und verwies auf Unterstützer sowohl aus dem roten als auch aus dem schwarzen Lager. Erst vor wenigen Stunden habe sich zudem LIF-Gründerin Heide Schmidt für ihn deklariert, gab er bekannt. “Sie kennen mich alle. Ich bin kein Scharfmacher, sondern ein Verbinder. Das braucht man für das Amt des Bundespräsidenten.”
Van der Bellen-Team beendete Abend feucht-fröhlich
Von Wahlkampfmanager Lothar Lockl wurde zuvor eine Unterstützungsbotschaft von Impressario Andre Heller verlesen, der vor verlorenen Stimmen für die Kandidaten von SPÖ und ÖVP warnte und die mögliche Kür Van der Bellens als Gegengewicht zu absehbaren FPÖ-Triumphen hervorhob. Zu Wort meldete sich auch Journalistin Sybille Hamann und Moderator Christian Clerici.
Der zeigte sich mit dem Abend zufrieden und leitete zum informellen Teil über. “Jetzt betrink ma uns ein bissl”.
(APA)