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Van der Bellen besuchte Gasspeicher in Salzburg

Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte am Dienstag den Gasspeicher "Haidach V" in Salzburg.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte am Dienstag den Gasspeicher "Haidach V" in Salzburg. ©APA/BUNDESHEER/CARINA KARLOVITS
Dienstagnachmittag besuchte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Friedburg im Salzburger Flachgau den Gasspeicher Haidach 5 der RAG Austria AG.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat auf die nicht gesicherte Gasversorgung für die kommende Monate hingewiesen. "Ich hoffe, dass wir trotz allem über den Herbst und Winter kommen und nächstes Jahr wirklich ernst machen mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien", sagte er in einem knappen Statement gegenüber den Medien.

Van der Bellen besuchte
in Salzburg Gasspeicher

Haidach 5 wird aktuell exklusiv von der Salzburg AG genutzt, die auch zehn Prozent der Anteile an der RAG hält. Bei der Anlage handelt es sich nicht um den vielfach größeren Speicher Haidach nur wenige Kilometer entfernt, an dem der russische Staatskonzern Gazprom das Gros der Nutzungsrechte hielt. Nach einer Novelle des Gaswirtschaftsgesetzes Ende Juni war es der heimischen Regulierungsbehörde E-Control nun möglich, die von Gazprom ungenützten Speicherkapazitäten an ein anderes Unternehmen zu vergeben. Wie heute bekannt wurde, soll die Befüllung am 1. August starten.

Regierung könne Unternehmen nicht einfach Weisungen erteilen

Angesichts der Komplexität des Themas - es gehe letztlich um komplizierte Geschäftsverbindungen zwischen Unternehmen, denen die Regierung oder die Behörden nicht einfach eine Weisung erteilen können, solle man sich aber keine schnellen Antworten erwarten, mahnte Van der Bellen beim Besuch der Anlage ein. "Auch von der Bundesregierung nicht, von der ich den Eindruck habe, dass sie sich redlich bemüht."

RAG betreibt im Grenzgebiet mehrere Erdgaslagerstätten

Die RAG betreibt etwa im Grenzgebiet von Salzburg und Oberösterreich mehrere ehemalige Erdgaslagerstätten als Erdgasspeicher. Dabei wird das Gas verdichtet und über Bohrlöcher und Stollen in natürliche Gesteinsschichten eingepresst. Wird das Erdgas wieder entnommen, muss es entsprechend aufbereitet werden. Während Haidach 5 mit einem Arbeitsvolumen von 16 Mio. Kubikmetern Erdgas derzeit fast vollständig gefüllt ist, ist der von Gazprom genutzte Teil des Großspeichers Haidach mit insgesamt 2.900 Mio. Kubikmetern Volumen leer.

RAG-Austria-CEO Markus Mitteregger sagte heute zur APA, dass die Befüllung am Montag weitergehen werde. Theoretisch wäre eine vollständige Füllung des Großspeichers bis zum 1. November möglich. Woher das Gas dafür kommen wird, könne er nicht sagen. "Wir stellen die Speicherkapazität zur Verfügung und befüllen im Auftrag der Kunden. Soweit wir wissen, handelt es sich aber nicht nur mehr um russisches Gas."

Gazprom sollte Speicher in Haidach schon länger füllen

Gazprom als Partner der Joint-Venture-Anlage in Haidach habe man schon länger mitgeteilt, dass die Speicher gefüllt werden sollten. "Und dass es klug wäre, sie dem Markt zuzuführen, wenn man sie nicht nutzt." Gazprom wisse das und wisse nun auch, dass eine staatliche Regelung kommt. "Die Reaktion aus Russland direkt kenne ich noch nicht. Ich hoffe, dass man Verständnis dafür hat, dass wir die Speicher jetzt brauchen. Gazprom wird als Mieter auch keine Mietrechnung zahlen, wenn den Speicher jemand anderer nutzt."

Mitteregger versuchte die bayerische Regierung zu beruhigen

Zudem versuchte Mitteregger die bayerische Regierung zu beruhigen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die deutsche Bundesregierung heute zu vertraglichen Vereinbarungen mit Österreich über den für Bayern wichtigen Gasspeicher Haidach bei Salzburg gedrängt. "Es wird auch weiterhin der Hauptteil ins internationale Netz eingespeist werden - auch wenn ein Anschluss ans österreichische Netz kommt. Wichtig ist, dass der Speicher gefüllt ist. Dann ist auch in Bayern die Nutzung weiterhin im gewohnten Ausmaß möglich", sagte der RAG-Chef.

(APA/Red)

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