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Vage Hinweise im Mord vor Gürtel-Espresso vor 25 Jahren

Die Bluttat ereignete sich vor 25 Jahren am Wiener Gürtel.
Die Bluttat ereignete sich vor 25 Jahren am Wiener Gürtel. ©Vienna.at/Sujet
Für Verteidiger Herbert Eichenseder eine "dünne Suppe": Ein 66-Jähriger, der als Verdächtiger einer Bluttat, die vor 25 Jahren vor einem Espresso am Wiener Gürtel verübt worden war, festgenommen worden ist, kann laut seinem Rechtsvertreter nur wenig zur Aufklärung des Falles beitragen.
Wird der Fall endlich geklärt?

Am Abend des 16. März 1987 saß der 31-jährige Erich Ludwig mit seinem Hund im Espresso “Orient” am Wiener Gürtel. Ludwig war der Polizei kein Unbekannter: Wiederholt war er wegen Körperverletzung und anderer Delikte vor Gericht gestanden, zuletzt hatte er in einem Heim für entlassene Häftlinge gewohnt. Immer wieder dürfte Alkohol im Spiel gewesen sein, so auch an dem Abend im “Orient”. Vor allem sein Hund soll das zu spüren bekommen haben, der 31-Jährige dürfte das Tier heftig gequält haben.

Heftiger Streit vor Espesso

Das schien einem der anderen Gäste in dem Lokal nicht gefallen haben. “Gemma ausse”, forderte der Mann Ludwig auf. Vor dem Lokal kam es zu einem heftigen Streit zwischen Ludwig und dem Unbekannten. Dieser zog daraufhin eine Faustfeuerwaffe und schoss Ludwig in den Bauch. Ein zweiter Schuss ging fehl. Der 31-Jährige brach blutüberströmt zusammen. Er wurde ins Wilhelminenspital eingeliefert, wo er kurz darauf starb.

Der Täter flüchtete in Richtung des Bezirks Neubau. Ein Lokalgast verfolgte ihn bis in die Kandlgasse, musste aber wegen seiner eigenen schweren Alkoholisierung schließlich aufgeben. 

Hinweise “nur sehr vage”

Das sei einer der sehr vagen Hinweise, die in Richtung seines Mandanten deuten würden, so Eichenseder. Der heute 66-Jährige, der in Graz festgenommen wurde, lebte damals im Bezirk Neubau, sagte der Anwalt. Der zweite Hinweis, der letztlich nun zur Festnahme geführt haben könnte, war eine Aussage des Verdächtigen zu seiner damaligen Frau: “Du, wenn du weiter so saufst, geht’s dir so wie dem, weil den hab’ i derschossen”, soll der 66-Jährige in Anspielung auf die Bluttat zu seiner anscheinend immer wieder heftig dem Alkohol zusprechenden Lebensgefährtin gesagt haben.

Die beiden ließen sich später scheiden. Möglicherweise könnte der Hinweis nun mit dieser Aussage zusammenhängen. “Mein Mandant bestreitet das nicht einmal, dass er das gesagt hat. Aber sonst weiß er über den Fall nichts”, sagte Eichenseder.

(APA)

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