Bei einem Telefonat zwischen Präsident Islam Karimow und UNO-Generalsekretär Kofi Annan sei kein derartiger Vorschlag diskutiert worden, meldete die staatliche usbekische Nachrichtenagentur UZA am Freitag. Die EU-Außenminister wollen die Gewaltanwendung bei der Niederschlagung der Unruhen am Montag scharf verurteilen und auf einer Untersuchung der Vorfälle bestehen.
Ferrero-Waldner kritisch
In Kommissionskreisen hieß es, eine Isolation des Landes wäre nicht zielführend. Annan und Karimow hätten sich bei ihrem Telefongespräch darauf geeinigt, weiterhin in engstem Kontakt zu bleiben und Informationen über die Lage in Andischan und der gesamten Region auszutauschen, meldete UZA weiter.
Annan besorgt
Die Regierung spricht von 169 Toten und behauptet, sie habe einen Aufstand von islamischen Extremisten niedergeschlagen. Die USA, die mit Usbekistan eng im Anti-Terror-Kampf verbündet sind und in dem Land einen wichtigen Militärstützpunkt unterhalten, schlugen bisher mildere Töne an. Sie forderten lediglich die Regierung in Taschkent zu einer glaubwürdigen und transparenten Untersuchung auf und reduzierten ihre Aktivitäten.
USA milder
Der staatliche organisierte Rundgang ausländischer Diplomaten und Journalisten durch Andischan am Mittwoch sei keine glaubwürdige Antwort auf die Ereignisse gewesen. Vor dem Sitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Taschkent demonstrierten am Freitag mehrere Menschen gegen eine angebliche Unterstützung der Organisation für die usbekische Regierung.
Demonstrationen in Taschkent
Ich habe nie gesagt, das sei keine friedliche Demonstration gewesen, sagte er zu den Demonstranten und Journalisten auf der Straße, nachdem er sich zunächst mit drei der Demonstranten im OSZE-Gebäude unterhalten hatte. Er habe vielmehr gesagt, die OSZE habe Beobachter nach Andischan geschickt, die unterschiedliche Versionen von der Regierung und von Menschenrechtsgruppen erhalten hätten. Die Ereignisse müssten unabhängig untersucht werden, forderte Jenca.