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USA: Zweiter Atomtest von Nordkorea?

Nordkorea trifft Medienberichten zufolge möglicherweise Vorbereitungen für einen zweiten Nuklearwaffentest. Spionagesatelliten entdeckten Aktivitäten bei Testgelände. 

US-Spionagesatelliten hätten Aktivitäten von Menschen und verdächtig wirkenden Fahrzeugen in der Nähe jenes Gebiets gemacht, in dem Nordkorea vor einer Woche einen unterirdischen Atomtest unternommen haben soll, berichteten am Montag die US-Sender NBC und ABC.

US-Vertreter hätten angegeben, dass sie sich zwar nicht sicher sein könnten, was genau rund um das Gelände vorginge. Es könne sich ihrer Einschätzung nach aber durchaus um Vorbereitungen für eine weitere Nuklearexplosion handeln.

US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte gesagt, sie hoffe, dass Nordkorea keinen zweiten Test unternehmen werde. Dies würde das Land weiter isolieren. Sie forderte die internationale Gemeinschaft zudem dazu auf, die beschlossenen UN-Sanktionen gegen Nordkorea entschieden umzusetzen. Jeder Staat müsse bei der Einhaltung der Strafmaßnahmen mitwirken, sagte sie. Nordkorea müsse den Preis dafür bezahlen, dass es vor einer Woche einen unterirdischen Atomtest unternommen habe.

US-Geheimdienste haben den Test mittlerweile bestätigt. Rice bricht am Dienstag zu einer Reise nach Japan, Südkorea, China und Russland auf, wobei sie nach Wegen suchen will, die am Wochenende beschlossene Resolution gegen Nordkorea in die Tat umzusetzen. Die Resolution des UN-Sicherheitsrates sieht unter anderem ein Verbot von Lieferungen schwerer Waffen nach Nordkorea vor.

US-Präsident George W. Bush hat erneut die Aufnahme direkter Verhandlungen mit Nordkorea abgelehnt. Wenn der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Il von mehreren anderen Staaten gleichzeitig zu hören bekomme, dass sie gegen die Atomtests seien, werde es „wahrscheinlicher, diese Sache friedlich lösen zu können“, sagte Bush am Montag (Ortszeit) in Washington.

Er sei „tief beunruhigt“ über die Hungersnot, die Existenz von „Konzentrationslagern“ und allgemein über die Lebensbedingungen in Nordkorea. Gemeinsam mit anderen Staaten wollten die USA der Führung in Pjöngjang klar machen, „dass es einen besseren Weg in die Zukunft gibt“.

USA warnen Nordkorea

Die USA haben Nordkorea vor einem zweiten Atomwaffentest gewarnt. „Wenn sie glauben, dass wir das durchgehen lassen, werden sie merken, dass sie Unrecht haben“, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow, am Dienstag in Washington. Es sei „vernünftig“, sich auf einen zweiten Test einzustellen, fügte Snow hinzu. Dies zeige ein Blick in die Vergangenheit. Die Regierung von Nordkorea wolle vermutlich „alles tun, um den Willen, die Entschlossenheit und die Einheit der Vereinten Nationen, des Sicherheitsrates und der an den Sechs-Nationen-Gesprächen beteiligten Länder auf die Probe zu stellen“. Dies „wäre keine gute Sache“ für Nordkorea.

Politisch betrachtet, habe Nordkorea immer versucht, zu provozieren, sagte Snow weiter. Auf der technischen Ebene wolle Pjöngjang möglicherweise versuchen, Mängel zu beheben, denn der am 9. Oktober vorgenommene Test sei nur schwach gewesen.

Der US-Sender NBC hatte am Montagabend unter Berufung auf Geheimdienstkreise über Hinweise auf einen weiteren Atomwaffentest Nordkoreas berichtet. Spionage-Satelliten der USA hätten in der Nähe des Testgeländes, das am 9. Oktober für eine erste Explosion genutzt wurde, Bewegungen von Menschen und Fahrzeugen registriert, die möglicherweise auf die Vorbereitung eines zweiten Test hinwiesen. Am Dienstag sprach auch Japans Außenminister Taro Aso von entsprechenden „Informationen“.

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