AA

USA: Zahlreiche geheime Gefängnisse weltweit

Die Vereinigten Staaten unterhalten nach Angaben von Menschenrechtlern ein weltweites Netzwerk geheimer Haftanstalten.

In ihrem Kampf gegen den Terrorismus hielten die USA Verdächtige in mehr als zwei Dutzend Gefängnissen fest, von denen mindestens die Hälfte in vollständiger Geheimhaltung arbeiteten, erklärte die Menschenrechtsorganisation Human Rights First am Donnerstag.

Wegen der Geheimhaltung seien „unangessene Haftbedingungen und Missbrauch nicht nur wahrscheinlich, sondern unvermeidlich“. Die US- Regierung unterhalte ein System von Gefängnissen außerhalb des eigenen Landes, die außerhalb der Reichweite von „angemessener Überwachung, Rechenschaft oder Gesetz“ lägen, kritisierte Deborah Pearlstein von Human Rights First.

Ein Bericht der Organisation listet 17 US-Gefängnisse auf, deren Existenz die US-Regierung öffentlich eingeräumt hat. Dazu gehören zwei in Afghanistan, 13 in Irak, eine in Guantanamo Bay auf Kuba sowie eine in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Zudem zählt der Bericht 13 „mutmaßliche“ Haftanstalten auf, deren Existenz von Washington nicht bestätigt wurde, über die es jedoch Berichte aus zahlreichen Quellen gebe. Von diesen Geheim-Gefängnissen sollen sich sieben in Afghanistan befinden, zwei in Pakistan, eine auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean, eine in Jordanien und zwei auf US- Kriegsschiffen.

Das US-Verteidigungsministerium hatte am Donnerstag eingeräumt, dass Verteidigungsminister Rumsfeld angeordnet hatte, einen verdächtigen Iraker monatelang ohne Registrierung und damit heimlich gefangen zu halten. Auf Bitten des Geheimdienstes CIA habe Rumsfeld veranlasst, einen mutmaßlichen Rebellenführer nicht zu registrieren und die Identität des Gefangenen so vor dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz geheim zu halten, sagte ein Pentagon-Sprecher.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • USA: Zahlreiche geheime Gefängnisse weltweit
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.