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USA wollen Ukraine Geheimdienstinfo für Luftangriffe liefern

USA ziehen weitere Waffenlieferungen in Betracht
USA ziehen weitere Waffenlieferungen in Betracht ©APA/AFP
Die USA wollen der Ukraine künftig Geheimdienstinformationen für Angriffe auf Energie-Infrastruktur-Ziele in Russland liefern. Zwei US-Regierungsvertreter bestätigten Reuters am Mittwoch (Ortszeit) entsprechende Informationen des "Wall Street Journal". Die US-Regierung fordere zudem die NATO-Verbündeten auf, ähnliche Unterstützung zu leisten. Zugleich erwägt US-Präsident Donald Trump, Kiew Raketen zur Verfügung zu stellen, die für solche Angriffe eingesetzt werden können.

Die Entscheidung stellt eine deutliche Wende in der Politik Trumps dar, der seinen Ton gegenüber Russland in den vergangenen Wochen verschärft hat. Obwohl die USA bereits seit langem Geheimdienstinformationen mit der Regierung in Kiew teilen, soll es der Ukraine dem "Wall Street Journal" zufolge nun erleichtert werden, russische Infrastruktur wie Raffinerien, Pipelines und Kraftwerke anzugreifen. Ziel sei es, dem Kreml Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu entziehen.

Die Ankündigung erfolgt zu einer Zeit, in der die USA auch eine ukrainische Anfrage für die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern prüfen. Diese haben eine Reichweite von 2.500 Kilometern und könnten von der Ukraine aus problemlos Moskau und den größten Teil des europäischen Teils von Russland erreichen. Die Ukraine hat zudem eine eigene Langstreckenrakete mit dem Namen Flamingo entwickelt, deren Produktionszahlen jedoch nicht bekannt sind.

Kreml reagiert auf Trumps Kursänderung gelassen

Die Genehmigung für die erweiterte Geheimdienst-Unterstützung erfolgte US-Vertretern zufolge kurz bevor Trump in der vergangenen Woche in sozialen Medien eine deutliche rhetorische Wende vollzog. "Nachdem ich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sehe, die (der Krieg) Russland bereitet, denke ich, dass die Ukraine mit Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, zu kämpfen und die GESAMTE Ukraine in ihrer ursprünglichen Form zurückzugewinnen", schrieb Trump damals auf der Plattform Truth Social. Kurz zuvor hatte er sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

Russland reagierte auf die jüngste Entwicklung gelassen. "Präsident Trump ist ein besonderer Politiker. Er mag schnelle Lösungen, und dies ist eine Situation, in der schnelle Lösungen nicht funktionieren", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja am Mittwoch. Er zitierte zudem den russischen Außenminister Sergej Lawrow mit den Worten, eine Lieferung von Tomahawks an die Ukraine werde "die Lage auf dem Schlachtfeld nicht verändern".

Einnahmen aus dem Energiegeschäft sind nach wie vor die wichtigste Geldquelle des Kremls zur Finanzierung des Krieges. Trump hat bereits Schritte unternommen, um Indien mit zusätzlichen Zöllen auf Importe unter Druck zu setzen, seine Käufe von verbilligtem russischem Rohöl einzustellen. Auch die Türkei hat er gedrängt, kein Öl mehr aus Moskau zu beziehen. Die Finanzminister der G7-Staaten kündigten zudem am Mittwoch an, den Druck auf Russland gemeinsam erhöhen zu wollen.

(APA/Reuters)

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