Die US-Truppe solle wie seit längerem bekannt gemeinsam mit NATO-Kräften und anderen Partnern afghanische Sicherheitstruppen ausbilden und den Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida unterstützen, sagte die Sprecherin. Präsident Barack Obama wollte seine Entscheidung am Abend (20.45 MESZ) persönlich bekanntgeben. Am Mittwoch will er zudem eine Grundsatzrede zur US-Außenpolitik halten.
Zur Umsetzung dieser Pläne sei jedoch die Unterzeichnung des ausgehandelten Sicherheitsabkommens mit dem Land notwendig, erklärte das Weiße Haus weiter. Obama hofft, dass es nach der Wahl eines neuen afghanischen Präsidenten im Juni rasch dazu kommt. Es gelte, die über lange Jahre mit vielen Opfern erzielten Fortschritte zu sichern, hatte er am Sonntag beim Besuch auf dem US-Stützpunkt Bagram gesagt.
In Afghanistan sind derzeit noch rund 32.000 US-Soldaten stationiert. Präsident Hamid Karzai weigert sich, ein Sicherheitsabkommen für einen andauernden begrenzten Einsatz der Amerikaner zu unterzeichnen, sondern will das seinem Nachfolger überlassen. Die Präsidentenwahl geht im Juni in die nächste Runde. Karzai konnte sich nicht ein weiteres Mal zur Wahl stellen.
In seiner Rede am Mittwoch in der Militärakademie West Point wolle Obama erläutern, wie er seine Außenpolitik “breiter” anlegen werde, hatte die “New York Times” im Voraus berichtet. Damit wolle er Kritik begegnen, dass die USA ihre Führungsrolle aufgegeben hätten und konzeptlos von einer Krise zur nächsten schlingerten. Der Präsident werde bekräftigen, dass es einen Mittelweg zwischen Isolationismus und militärischer Intervention gebe.