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USA: Welle der Kritik an Skandalbiografie

Eine Skandalbiografie über die US-Senatorin Hillary Clinton hat selbst in konservativen Kreisen der USA heftige Kritik ausgelöst. Das Buch basiere auf Polemik statt auf Recherche.

Das Buch mit dem Titel „The Truth About Hillary: What She Knew, When She Knew It, and How Far She’ll Go to Become President“ von Autor Edward Klein ist eine von mittlerweile von fast zwei Dutzend Publikationen über die Ehefrau des früheren US-Präsidenten Bill Clinton, zu denen auch Hillary Clintons Bestseller-Autobiographie „Gelebte Geschichte“ aus dem Jahr 2003 gehört.

Dem Autor der 305 Seiten starken Werkes wird von mehreren Seiten fehlende Seriosität vorgeworfen. Das Buch sei „voll von eklatant bösartigen Erfindungen eines Mannes, der Trash for Cash (Müll für Geld) schreibt“, sagte Clintons Pressesprecher Philippe Reines der Tageszeitung „Washington Post“.

Auch unter den politischen Gegnern der für ihre liberalen Ansichten bekannten ehemaligen „First Lady“ gibt es immer mehr Stimmen, die das auf in vielen Teilen auf Gerüchten und nicht genannten Quellen basierende Buch kritisieren. So bezeichnete etwa Peggy Noonan, eine in den USA bekannte konservative Kolumnistin des „Wall Street Journal“ das Buch als „schlecht geschrieben, schlecht durchdacht und schlecht recherchiert“. Das Buch basiere auf Polemik statt auf Recherche.

In der „New York Post“ bezeichnete der Kolumnist John Podhoretz, der auch für den ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan als Redenschreiber tätig gewesen war, das Buch als eine der schmutzigsten Lektüren, die er bisher gelesen habe. Der rechtsgerichtete Fernseh-Nachrichtensender „Fox News“ sendete zwar jüngst ein Interview mit Klein über die Biografie, zwei weitere bereits gebuchte Fernsehauftritte von Klein bei dem Fernsehsender wurden allerdings kurzfristig abgesagt, wie die „New York Times“ in ihrer Freitagsausgabe berichtet.

Nach den Angaben des konservativen Sentinel Verlages sind bisher 350.000 Kopien des Buches gedruckt und bereits fast vollständig an Buchläden ausgeliefert worden. Vier Tage nach Erscheinen des Buches rangiert die Biografie in den USA auf Platz fünf der Bestsellerliste des größten Internetbuchhändlers amazon.com.

Bereits im Vorwort des Buches prophezeit der Herausgeber Adrian Zackheim, dass die „schockierenden neuen Berichte“ die gleichen nachteiligen Wirkungen auf die mögliche Kandidatur Clintons für die US-Präsidentenwahlen 2008 haben könnten wie die Vorwürfe der „Schnellbootveteranen für die Wahrheit“ vor der US-Wahl 2004 auf den damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry. Die Veteranen hatten mit zweifelhaften Aussagen versucht, einen Schatten auf die Vietnam-Kriegsvergangenheit Kerrys zu werfen, der wegen eines waghalsigen Rettungseinsatzes hochdekoriert wurde.

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