Das teilte Jon Major von der Bundesbehörde Geological Survey am Mittwoch nach Angaben des US-Senders CNN mit. Am Dienstagabend (Ortszeit) hatte der plötzliche Austritt einer über 11 000 Meter hohen Rauchsäule aus dem Vulkan im US-Staat Washington die Wissenschaftler alarmiert.
Bei einem Helikopter-Überflug am Mittwoch stellten die Vulkanologen fest, dass der im Krater befindliche Lavadom durch die jüngste Eruption nicht beschädigt wurde. Im vergangenen Herbst war der Mount St. Helens nach einer längeren Ruhephase wieder zum Leben erwacht. Dabei war flüssiges Gestein (Magma) aus dem Innern des Vulkans ausgetreten und hatte in dem Krater einen neuen über hundert Meter hohen Lavadom gebildet.
Während das jüngste Ereignis als klein eingestuft wurde, verwiesen die Geologen aber darauf, dass weitere Eruptionen plötzlich und ohne Vorwarnung eintreten können. Dem Austritt der Rauchwolke war ein kleines Erdbeben der Stärke 2 auf der Richterskala vorausgegangen.
Der jüngste verheerende Ausbruch hatte sich im Mai 1980 ereignet, als der Vulkan nach einem starken Erdbeben aus seiner Ruhe gerissen wurde. 57 Menschen kamen damals ums Leben, etwa 200 Häuser wurden zerstört. Der Mount St. Helens verlor seine Bergspitze und schrumpfte um 400 Meter auf eine Höhe von 2549 Meter.
Auch Popocatepetl spukt
Der Vulkan Popocatepetl ist wieder ausgebrochen. Der 65 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernte Berg spuckte am Mittwoch (Ortszeit) Asche und Dampf und setzte dadurch einen Wald in Brand. Soldaten und Feuerwehrleute konnten das Feuer allerdings bald wieder unter Kontrolle bringen. Die Flammen nahe der Stadt San Nicolas de los Ranchos hätten keine Menschen bedroht, teilte das Ministerium für Katastrophenschutz mit.
Der 5.452 Meter hohe Popocatepetl (deutsch: Rauchender Berg) ist nach mehreren aktiven Jahren in den vergangenen Monaten ruhig gewesen. Er ist Mexikos bekanntester Vulkan.