Ein solches Bataillon umfasst 500 bis 700 Soldaten. Einen Termin nannte der Sprecher nicht. Die Einheit soll Angriffe abwehren, mit denen Taliban-Anhänger im Vorfeld der für September geplanten Parlamentswahlen gedroht haben. Die USA wollten alles tun, um den Urnengang zu unterstützen, so Yonts.
Bei Kämpfen und Anschlägen sind unterdessen wieder zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. In der Südostprovinz Paktika töteten Taliban-Kämpfer nach eigenen Angaben zwölf afghanische Regierungssoldaten mit einem ferngezündeten Sprengsatz. Augenzeugen bestätigten die Opferzahl. Taliban-Sprecher Mufti Latifullah Hakimi sagte am Montag, es habe sich um Söldner der Amerikaner gehandelt. Nach Polizeiangaben kamen bei Zusammenstößen in der südlichen Provinz Kandahar mindestens drei Taliban-Rebellen ums Leben.
Die US-Streitkräfte haben den Tod eines seit Ende Juni vermissten Soldaten einer Spezialeinheit in der östlichen Provinz Kunar bestätigt. Der Vermisste sei im Kampf gefallen, sagte ein US-Militärsprecher am Montag in Kabul. Anders als von den Taliban verbreitet gebe es keine Hinweise darauf, dass der Soldat enthauptet worden sei. Bei der Anti-Terror-Operation in Kunar sind damit seit Ende Juni 19 US-Soldaten getötet worden, davon 16 beim Abschuss eines Hubschraubers durch die fundamentalistischen Rebellen. Es ist eine der verlustreichsten Operationen der US-Armee in Afghanistan seit der Invasion von 2001. Nach dem Absturz des amerikanischen Hubschraubers hatten die Taliban die Gefangennahme eines ranghohen US-Offiziers gemeldet.
Aus dem schwer gesicherten US-Gefangenenlager Bagram sind am Montag erstmals Häftlinge ausgebrochen. Nach der Flucht im Morgengrauen leitete die US-Armee eine Großfahndung mit Bodentruppen und Helikoptern ein, wie US-Militärsprecher Jerry OHara in Kabul mitteilte. Bei den Entflohenen handle es sich um gefährliche feindliche Kämpfer; genauere Angaben zu den vier Entwischten und zu den Umständen ihrer Flucht wollte OHara nicht machen. Er bestätigte, dass es sich um den ersten Ausbruch aus dem Gefangenenlager am Luftwaffenstützpunkt Bagram handelt. In Bagram sitzen derzeit etwa 500 mutmaßliche Extremisten, die meisten seit der US-Invasion 2001, unter ihnen eine unbekannte Zahl von Nicht-Afghanen. UNO-Menschenrechtsbeauftragte hatten den US-Truppen in Afghanistan Gefangenen-Misshandlungen und Folter vorgeworfen. Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat US-Soldaten in Afghanistan beschuldigt, Gefangene gefoltert zu haben.