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USA: Verdacht gegen Doppelmörder

Ein inhaftierter Doppelmörder in Kalifornien steht unter Verdacht, in den siebziger und achtziger Jahren weitere Straftaten begangen zusammen. Polizei sucht 50 Frauen.

Nach den Morden an zwei jungen Frauen sitzt William Richard Bradford seit 1984 im Todestrakt des San-Quentin-Gefängnisses in Nordkalifornien. Die Polizei in Los Angeles ermittelt nun im Zusammenhang mit möglichen Verbrechen an mehr als 50 Frauen.

Auf seiner Webseite veröffentlichte das Sheriff-Büro am Dienstag 54 Fotos von Frauen, die sich von Bradford ablichten ließen. Sie könnten dem jetzt 60 Jahre alten Mann ebenfalls zum Opfer gefallen sein, vermuten die Ermittler.

Bradford habe sich von 1977 bis 1984 als Fotograf ausgegeben, Frauen in Bars und bei Autorennen angesprochen und sie zum Modell Stehen überredet, heißt es auf der Webseite. Nach einem Blick in die alten Akten griff die Polizei anhand der Schnappschüsse den Fall erneut auf. Nach Angaben der „Los Angeles Times“ konnte bis jetzt nur die Identität einer der Frauen geklärt werden. Sie war 1982 nahe eines Lokals getötet worden. Der Mörder wurde nicht gefasst. Die Ermittler hoffen nun, durch die Mithilfe der Öffentlichkeit mehr über die vermissten Frauen herauszufinden.

Bradford hatte vor Gericht den Verdacht auf weitere Straftaten bestärkt. „Denkt mal, über wie viele (Opfer) ihr gar nicht Bescheid wisst“, sagte der Verurteilte vor den Geschworenen, die damals entscheiden mussten, ob die Todesstrafe angemessen ist.

Bradford wurde wegen der Morde an einer 15-Jährigen und einer 21 Jahre alten Frau zum Tode verurteilt. Er hatte sie zu einem Foto-Shooting in ein Wüstengelände östlich von Los Angeles gelockt. Beide wurden erwürgt aufgefunden.

Auch während seiner Inhaftierung sorgte der Mörder für Schlagzeilen. 1998 kündigte er an, seine Berufungsanträge gegen das Todesurteil zurückzunehmen und die Hinrichtung nicht weiter zu blockieren. Wenige Monate später, kurz vor der anberaumten Exekution, änderte er seine Meinung.

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