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USA: US-Soldatin England bekennt sich schuldig

Mehr als ein Jahr nach Beginn des Skandals um die Gefangenenfolter im irakischen Abu Ghraib hat sich die 22-jährige US-Soldatin Lynndie England schuldig bekannt.

England, Schlüsselfigur in der Affäre, räumte am Montag vor einem Militärgericht in Fort Hood im US-Bundesstaat Texas ein, in dem US-geführten Gefängnis bei Bagdad irakische Häftlinge misshandelt zu haben.

England bekannte sich in insgesamt sieben Anklagepunkten schuldig – neben der Misshandlung unter anderem der Verschwörung. Englands Anwalt Jonathan Crisp hofft, dass die drohende Höchststrafe von 16 auf 11 Jahre verringert wird. Er wollte zudem psychische Probleme bei England strafmindernd geltend machen. Laut „New York Times“ könnte die Armeereservistin mit zweieinhalb Jahren Haft davonkommen. Über das Strafmaß will eine Militär-Jury noch in dieser Woche befinden.

England war vor einem Jahr zum Symbol des Skandals geworden, weil sie auf zahlreichen Fotos aus dem Gefängnis zu sehen war. Sie posierte grinsend, mit einer Zigarette im Mundwinkel, vor nackten Irakern und hielt auf einem.Bild einen am Boden liegenden Mann wie einen Hund an der Leine. Die im November 2003 aufgenommenen und erstmal am 28. April 2004 im Fernsehen gezeigten Bilder hatten weltweit Abscheu und Empörung ausgelöst.

Derweil drohte der Streit zwischen Italien und den USA um die Verantwortung für die tödlichen Schüssen auf den Geheimdienstmitarbeiter Nicola Calipari zu eskalieren. In Bagdad starben am Montag allein bei drei Autobombenanschlägen mindestens zehn Menschen.

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