Das geht aus am Montag in Washington veröffentlichten Dokumenten zu internen Ermittlungen des US-Militärs hervor. Demnach berichtete der Unteroffizier kurz nach Beginn seines Einsatzes in der irakischen Stadt Samarra im April 2003 über die Misshandlung irakischer Gefangener durch seine Kameraden. Neben körperlichen Übergriffen beobachtete der Unteroffizier auch Scheinhinrichtungen mit Schusswaffen.
Die Führung seiner Einheit forderte ihn auf, seine Anschuldigungen umgehend zurückzunehmen, andernfalls müsse er sich einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen. Als der Soldat der Aufforderung nicht nachkam, wurde ihm seine Waffe weggenommen, und er wurde bis zur Untersuchung rund um die Uhr bewacht. Die Psychiaterin sagte den Dokumenten zufolge aus, der Befehlshaber des 223. Bataillons des Militärgeheimdienstes und dessen Stellvertreter hätten sie aufgesucht und Druck ausgeübt, damit sie den Unteroffizier in die USA zurückschicke, obwohl er psychisch völlig gesund gewesen sei. Die Armee ging den Berichten des Unteroffiziers nicht weiter nach.
Die Dokumente wurden auf Betreiben der American Civil Liberties Union (ACLU) veröffentlicht. Die Bürgerrechtsvereinigung hatte nach einem Gerichtsurteil zur Informationsfreiheit Einsicht in die Unterlagen erhalten.