US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gab die Entscheidung von Präsident George W. Bush am Freitag bei einem Besuch in der irakischen Stadt Falluja bekannt. Der britische Premier Tony Blair erklärte bei seinem Besuch in der südirakischen Hafenstadt Basra, eine Reduzierung sei in den kommenden sechs Monaten möglich.
Rumsfeld nannte keine genauen Zahlen, sondern erklärte nur, die Truppenzahl werde ab Frühjahr 2006 unter der Zahl von 138.000 Soldaten liegen. Dies war nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN die durchschnittliche Truppenstärke in diesem Jahr. Im Vorfeld der Wahl im Irak war die Zahl der Soldaten noch einmal aufgestockt worden. In US-Medien hieß es, nach der Truppenreduzierung würden vermutlich noch etwa 130.000 US-Soldaten im Irak verbleiben. Rumsfeld erklärte, genauere Angaben werde das Pentagon in Washington machen.
Bush habe den Schritt damit begründet, dass die irakische Regierung Fortschritte bei der Sicherung der Lage im Land gemacht habe. CNN zitierte Rumsfeld mit den Worten, weitere Truppenreduzierungen würden in Betracht gezogen, wenn die neue irakische Regierung im nächsten Jahr im Amt sei. Blair sagte nach Informationen der Zeitung The Guardian (Freitag-Ausgabe) auf die Frage von Journalisten, ob bereits innerhalb der kommenden sechs Monate mit einer Reduzierung zu rechnen sei: Warum nicht, wenn alles nach Plan läuft. Die Lage im Irak habe sich seit seinem Besuch vor einem Jahr stabilisiert. Wir wollen unsere Soldaten nicht länger hier lassen als unbedingt notwendig, sagte der Premier. Zur Zeit sind etwa 8.000 britische Soldaten im Irak.