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USA: Syrien unter Druck gesetzt

Im Streit um die Sicherung der irakischen Grenze setzen die USA Syrien weiter unter Druck. "Es wäre ein Leichtes für die Syrer, Fanatiker bei der Einreise im Flughafen von Damaskus abzufangen."

Das erklärte der amerikanische Vize-Außenminister Robert Zoellick am Dienstag in einem Interview mit dem TV-Nachrichtensender „Al-Arabiya“. Am Vortag hatte der US-Botschafter in Bagdad, Zalmay Khalilzad, in Washington geäußert, sein Land verliere bald die Geduld mit Syrien, das Extremisten ungehindert über sein Staatsgebiet in den Irak einreisen lasse. „Alle Optionen sind auf dem Tisch“, sagte der Diplomat und schloss die militärische indirekt mit ein.

Die syrische Regierungszeitung „Tishreen“ bemühte sich am Dienstag, die Vorwürfe der Amerikaner und der irakischen Regierung zu entkräften. Sie warf ihnen vor, Syrien zum Sündenbock für ihr Versagen im Kampf gegen die Rebellen machen zu wollen. Syriens Präsident Bashar al-Assad hatte den Vorwurf Washingtons zurückgewiesen, dass er das Einsickern von Aufständischen und das Einschmuggeln von Waffen in den Irak nicht wirkungsvoll unterbinden würde. Die USA seien selbst für das im Irak entstandene Chaos verantwortlich, hatte Assad betont.

Auch die irakische Regierung hat Syrien in scharfer Form beschuldigt, den Demokratisierungsprozess im Irak zu torpedieren. Außenminister Hoshyar Zebari prangerte am Montag (Ortszeit) in Washington das „gefährliche Spiel“ Syriens an, nichts gegen den Transit von Aufständischen zu unternehmen. Die Führung in Damaskus solle sich aber nicht einbilden, von den irakischen Schwierigkeiten profitieren zu können. Er äußerte die Vermutung, das syrische Baath-Regime wolle den Irak destabilisieren, weil es die Etablierung einer Demokratie in einem Nachbarland mit großem Argwohn sehe. Zebari äußerte sich vor dem Treffen von Präsident Jalal Talabani mit US-Präsident George W. Bush.

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