Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten wird in seiner nächsten Sitzungsperiode zwei umstrittene Fälle zu Gesetzen behandeln, die Transgender-Athletinnen vom Schul- und Universitätssport für Frauen ausschließen. Die Entscheidungen könnten erhebliche Auswirkungen auf ähnliche Gesetze in anderen Bundesstaaten haben.
Zwei Gesetze, zwei Klägerinnen
Im Fall "West Virginia v. B.P.J." geht es um ein Gesetz aus dem Jahr 2021, das Transgender-Mädchen verbietet, an Mädchenteams in öffentlichen Schulen teilzunehmen. Die betroffene Schülerin durfte laut einem früheren Urteil vorläufig weiterhin im Team laufen – nun wird der Fall endgültig verhandelt.
Im zweiten Fall, "Little v. Hecox", klagt eine Studentin der Boise State University gegen das Gesetz HB 500 aus Idaho, das Transgender-Frauen vom College-Sport ausschließt.
Beide Klägerinnen berufen sich auf das in der US-Verfassung verankerte Gleichheitsprinzip. Unterinstanzen hatten die Gesetze bereits teilweise blockiert. Die betroffenen Bundesstaaten fordern nun eine endgültige Klärung durch das oberste Gericht.
Politisch brisantes Thema
Erst im Juni hatte das Gericht ein anderes Gesetz aus Tennessee bestätigt, das medizinische Behandlungen für Transgender-Jugendliche verbietet. Die Entscheidung über die Sportgesetze erfolgt damit vor dem Hintergrund einer polarisierten Debatte über die Rechte von LGBTQ±Personen in den USA.
Mögliche Signalwirkung
Die Verhandlungen beginnen voraussichtlich im Oktober 2025. Beobachter rechnen mit einem Urteil im Laufe des nächsten Jahres. Eine Entscheidung könnte auch rechtliche Leitlinien für ähnliche Gesetze in anderen US-Bundesstaaten setzen.
(VOL.AT)