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USA: Rumsfeld soll Folter gebilligt haben

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld soll laut einem Bericht der Zeitung „The New Yorker“die Folter von Gefangenen im Irak gebilligt haben.

Dem US-Magazin „The New Yorker“ zufolge haben US-Soldaten bei den Misshandlungen auf Grundlage einer geheimen Anweisung gehandelt, die von Rumsfeld genehmigt worden sei. Im vergangenen Jahr habe der Minister eine geheime Order zu verschärften Verhörmethoden gebilligt, hieß es.

Aktive und pensionierte Geheimdienstoffiziere hätten die Anweisung zusammengefasst mit den Worten: „Schnappt euch die, die ihr braucht, und macht mit ihnen, was ihr wollt.“ Nach Darstellung von Informanten bei den Geheimdiensten beruhten die Folterungen im Abu- Ghraib-Gefängnis bei Bagdad „nicht auf den kriminellen Neigungen einzelner Reservisten“, sondern auf der von Rumsfeld gebilligten Entscheidung, schreibt das Magazin.

Ziel der Anweisung sei gewesen, „die Grenzen eines streng geheimen Plans, der zunächst für (die Terrororganisation) El Kaida gedacht war, auf irakische Gefangene auszuweiten“. Dieser Plan habe „zu körperlichem Druck und sexuellen Demütigungen ermuntert“, um an Informationen über irakische Widerständler zu kommen. Das US-Militär hat inzwischen nach dem Folterskandal im Irak die umstrittensten Verhörmethoden untersagt.

Die US-Regierung wies Vorwürfe zurück. Der Bericht des Nachrichtenmagazins „The New Yorker“ sei „abstrus, verschwörerisch und voller Fehler und unbelegter Mutmaßungen“, heißt es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums.

Ein im März aus dem Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba entlassener Brite hat unterdessen dem US-Militär Misshandlungen vorgeworfen, die von Sicherheitskräften auf Video aufgenommen worden sein sollen. Er sei im Laufe seiner 22-monatigen Gefangenschaft mehrfach von einer speziellen Bestrafungseinheit angegriffen worden. Das US-Militär hat Missbrauchsvorwürfe von Gefangenen in Guantanamo zurückgewiesen.

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