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USA: Neues Drama um Komapatientin

Knapp ein Jahr nach dem Drama um Terri Schiavo wird in den USA über das Schicksal einer anderen Komapatientin gestritten. Und der Fall ist nicht nur überaus tragisch, sondern auch außergewöhnlich bizarr.

Im Mittelpunkt steht die elfjährige Haleigh Poutre aus Westfield, ein Mädchen, das in einem Krankenhaus nahe Boston (Massachusetts) künstlich beatmet und ernährt wird.

Ärzte sehen keine Chance mehr, dass sich ihr Zustand bessert, manche sagen, sie sei praktisch gehirntot. Der frühere Mann der Adoptivmutter der Kleinen, die einst gern sang und tanzte, will verhindern, dass die lebenserhaltenden Apparate abgeschaltet werden. An sich nichts Überraschendes, stünde er nicht im Verdacht, das Mädchen misshandelt zu haben und dadurch zumindest mitverantwortlich für den Zustand des Kindes zu sein.

Noch ist Jason Strickland lediglich wegen Körperverletzung angeklagt, aber würde das Mädchen nicht mehr künstlich beatmet und ernährt werden, könnte daraus eine Mordanklage werden. So wirft denn auch das staatliche Sozialamt, das die Vormundschaft übernommen hat und die Schläuche entfernen lassen will, Strickland vor, er habe nur sein eigenes Wohl im Auge.

Der 31-Jährige bestreitet dies ebenso wie die Misshandlung entschieden und kündigte an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um das Mädchen am Leben zu erhalten. Inzwischen hat bereits eine Anhörung vor dem höchsten Gericht des Staates stattgefunden, aber wann eine Entscheidung fällt und ob sie endgültig sein wird, ist noch unklar.

Im Schiavo-Drama hatte der Ehemann der Kranken gegen den Widerstand der Eltern am Ende erreicht, dass die künstliche Ernährung eingestellt wird. Die junge Frau war dann am 31. März 2005 gestorben – 13 Tage nach Entfernung des Schlauches aus ihrem Magen.

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