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USA: Misshandlungen schon 2003 bekannt

Das US-Verteidigungsministerium ist offenbar schon Anfang 2003 auf missbräuchliche Verhörmethoden im Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba hingewiesen worden.

Das geht aus einem Brief des FBI-Terrorexperten Thomas Harrington hervor, der der Nachrichtenagentur AP vorliegt. Danach stellte das FBI in Guantanamo bereits im Jahr 2002 „höchst aggressive“ Verhörmethoden und auch eindeutige Misshandlungen fest. So habe eine weibliche Verhörspezialistin einen Häftling bei den Genitalien gepackt.

Das AP vorliegende Schreiben stammt vom Juli dieses Jahres und richtet sich an den obersten Ermittlungsbeamten des Heeres, Generalmajor Donald Ryder. Darin beklagt Harrington, dass Beschwerden mehrerer FBI-Beamter über die Verhörpraktiken beim Pentagon im Jänner 2003 ohne erkennbare Folgen geblieben seien.

Der gegenwärtige Leiter des Gefangenenlagers in Guantanamo, Brigadegeneral Jay Hood, sagte dagegen, die Vorwürfe seien untersucht worden, in einigen Fällen werde noch ermittelt. Die in Harringtons Brief beschuldigten Militärangehörigen arbeiten nicht mehr in dem Lager, ob disziplinarische Maßnahmen gegen sie ergriffen wurden, konnte ein Sprecher aber nicht sagen.

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