Dies teilte ein ranghoher Regierungsvertreter am Montag mit. Bei der zweitägigen Sitzung sollte es darum gehen, wie der neuen irakischen Regierung beim Aufbau der Infrastruktur und der Verbesserung der Sicherheitslage geholfen werden kann. Nach Angaben aus dem Weißen Haus waren von dem Treffen aber noch keine konkreten Entscheidungen über einen mögliche Verringerung der US-Truppenpräsenz im Irak zu erwarten.
Am ersten Tag der Klausur am Landsitz des Präsidenten im Bundesstaat Maryland wollte Bush rund zehn Stunden lang mit den Kabinettsmitgliedern sowie ranghohen Militärs und Diplomaten beratschlagen. Für den zweiten Tag war dann eine mindestens einstündige Telekonferenz mit dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al Maliki und anderen Mitgliedern von dessen Regierung geplant. Maliki hatte erst vergangene Woche nach langem Tauziehen die Minister für Inneres und Verteidigung ernannt und damit sein Kabinett komplettiert.
Die Bildung der neuen Regierung und der Tod Zarqawis haben in den USA neue Spekulationen über einen Truppenabzug ausgelöst. Der Oberbefehlshaber der internationalen Truppen im Irak, der US-General George Casey, schürte diese Spekulationen am Sonntag, indem er sagte, mit dem Amtsantritt der neuen Regierung in Bagdad und den Fortschritten bei der Ausbildung der irakischen Sicherheitskräfte eröffne sich die Chance für eine Reduzierung der US-Truppenpräsenz noch in diesem Jahr. Der irakische Regierungsberater für Sicherheitsfragen, Muwaffak al Rubaie, sagte seinerseits voraus, dass die Stärke der US-Streitkräfte in seinem Land noch dieses Jahr von derzeit 133.000 auf unter 100.000 Soldaten verringert werden könnte.