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USA: Kerry bezeichnet US-Besatzung als „Chaos“

Der demokratische Präsidentschaftskandidat  John Kerry hat die US-Besatzung im Irak als „Chaos“ bezeichnet. Die US-Führung gehe „ungeschickt“ mit der Lage um, sagte Kerry gegenüber CNN.

Es sei an der Zeit, dass Präsident Bush die Probleme eingestehe  und eine andere Politik einschlage. Verteidigungsminister Rumsfeld  betonte indes, die USA hätten die Kontrolle im Irak nicht verloren. 

Kerry erklärte in dem TV-Interview weiter, es sei ein Fehler  gewesen, Kriegsgegner vom Wiederaufbau des Irak auszuschließen. „Das  ist eine fürchterliche Botschaft an die Staaten“, sagte er. Bush  müsse den Wiederaufbau und die Einsetzung einer Übergangsregierung  „einer legitimierten internationalen Einheit“ überlassen.

Rumsfeld betonte angesichts der anhaltenden Gewalt, dass die USA  die Kontrolle im Irak nicht verloren hätten. Die Zahl der Angreifer  sei gering, sagte der Verteidigungsminister am Mittwoch in  Washington. Zugleich räumte Rumsfeld jedoch ein, dass die Stadt Najaf nicht mehr der Kontrolle der US-geführten Besatzungstruppen  unterliegt. Die Koalition habe sich auf Bitten der Iraker aus der  Schiiten-Hochburg zurückgezogen, weil zurzeit sowohl zahlreiche  Pilger als auch Milizen in der Stadt seien, sagte Rumsfeld.

In Najaf waren am Sonntag bei Kämpfen zwischen Schiiten und den  Besatzungstruppen 20 Iraker getötet und etwa 200 verletzt worden. Die Stadt gehört zu den heiligsten Stätten der Schiiten.

Angesichts der schweren Unruhen wollen die USA ihre Truppen im  Irak länger im Einsatz lassen als geplant. Rumsfeld deutete an, dass  das Militär den derzeit laufenden Truppenwechsel so weit hinauszögern wird, dass „die fronterfahrenen Soldaten die aktuelle Situation  durchfechten“ könnten. Nach Angaben des Pentagons sind derzeit  135.000 US-Soldaten im Irak, ihre Zahl soll nach den Rotationen  wieder auf 115.000 absinken.

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