Der Ex-Geheimdienstexperte des US-Militärs William Arkin berichtete in einem Gastbeitrag für die Washington Post am Sonntag über verschiedene Angriffsszenarien. Der Iran äußerte indes Zweifel, dass die USA wirklich einen Militärschlag gegen das Land führen könnten.
Arkin schreibt, einer der Pläne sei bereits 2002 – ein Jahr vor dem Irakkrieg – von US-General John Abizaid, der heute Chef des US- Zentralkommandos CENTCOM ist, in Auftrag gegeben worden. In den Planspielen würden sowohl der Einmarsch von Bodentruppen als auch Raketenangriffe konzipiert. Die Pläne für einen Irankrieg seien im Pentagon unter dem Namen TIRANNT bekannt. Es habe bereits eine gemeinsame Übung der Streitkräfte Großbritanniens und der USA im Kaspischen Meer gegeben.
Der iranische Außenminister Manuchehr Mottaki und der einflussreiche iranische Ex-Präsident Akbar Hashemi Rafsanjani bezweifelten, dass die USA ihre Drohung wirklich in die Tat umsetzen könnten. Die USA seien wegen ihres problematischen Engagements in Afghanistan und dem Irak nicht in der Lage eine weitere regionale Krise anzuzetteln, sagte Mottaki in Teheran. Der Iran setze in dem Konflikt um sein Atomprogramm weiter auf eine Verhandlungslösung, so der Minister.
UNO-Generalsekretär Kofi Annan trat Spekulationen über einen Militärschlag gegen den Iran entgegen. Ich glaube nach wie vor, dass eine Verhandlungslösung der beste Ausweg wäre. Er sei dagegen, in der ohnehin aufgeheizten Atmosphäre Aktionen zu ergreifen, die die Lage im Atomstreit noch verschlechtern würde.