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USA hörten Telefonate ab

Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge die Telefonate des Generaldirektors der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Mohamed ElBaradei, mit iranischen Diplomaten abgehört.

Die Lauschaktionen seien Teil einer systematischen Kampagne zur Absetzung des IAEO-Chefs, berichtet die „Washington Post“ am Sonntag unter Berufung auf US-Beamte mit Zugang zu den Abhörprotokollen.

Grund für das Vorgehen sei, dass zahlreiche Mitglieder der US-Regierung ElBaradei einen zu weichen Kurs gegenüber Teheran vorwerfen würden, schreibt die „Washington Post“. Die abgehörten Gespräche hätten keine Anhaltspunkte auf ein Fehlverhalten ergeben.

Die USA betrieben eine „organisierte Kampagne“ gegen den IAEO-Generaldirektor, berichtet das Blatt weiter. Washington will demnach eine dritte Amtszeit für ElBaradei im Jahr 2005 verhindern. Die USA hätten keinen eigenen Kandidaten, suchten aber nach Wegen, den IAEO-Chef zum Rücktritt zu bewegen.

Die USA werfen dem Iran vor, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Sie fordern die IAEO deshalb auf, das Land vor den UNO-Sicherheitsrat zu bringen. ElBaradei hingegen vertritt den Standpunkt, es sei bisher nicht erwiesen, ob es sich um ein ziviles oder ein militärisches Programm handle.

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