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USA hoffen auf bessere Beziehungen zu Nordkorea

Nordkorea trauert demonstrativ um seinen verstorbenen Machthaben.
Nordkorea trauert demonstrativ um seinen verstorbenen Machthaben. ©AP
US-Außenministerin Hillary Clinton hat nach dem Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-il die Hoffnung geäußert, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verbessern. Sie sei besorgt um das Wohlergehen des nordkoreanischen Volkes, sagte Clinton nach einem Gespräch mit ihrem japanischen Kollegen Koichiro Gemba am Montag (Ortszeit) in Washington. Japan und die USA seien an einem friedlichen und stabilen Übergang in Nordkorea interessiert, betonte auch US-Präsident Barack Obama.
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Die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten Region aufrechtzuerhalten sei besonders wichtig, so Obama. In einem Telefonat mit dem japanischen Regierungschef Yoshihiko Noda sicherte er diesem deshalb Unterstützung bei der Landesverteidigung zu. Der US-Präsident habe die Entschlossenheit der USA betont, “unsere engen Verbündeten, einschließlich Japans, zu verteidigen”. Obama und Noda hätten darin übereingestimmt, dass ihre Länder die Lage aufmerksam verfolgten und in engem Kontakt blieben.

In Tokio sagte Nodas Kabinettssekretär Osamu Fujimura, Obama und Noda hätten in dem Telefonat über eine mögliche Wiederaufnahme der ausgesetzten Sechs-Nationen-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm beraten. An den Gesprächen waren Japan, die USA, Russland, China sowie Nord- und Südkorea beteiligt. Pjöngjang stieg jedoch im April 2009 aus den Verhandlungen aus, einen Monat später folgte der erste Atomwaffentest Nordkoreas. In den Monaten vor Kims Tod hatte es Versuche gegeben, die Gespräche wieder aufleben zu lassen. Gesandte aus Washington und Pjöngjang trafen sich im Juli in New York und im Oktober in Genf, allerdings ohne einen Durchbruch zu erzielen.

Japan wolle nun zunächst im kleinen Kreis beraten, sagte Fujiumura. “Ich denke, wir sollten zunächst ein hochrangig besetztes Treffen zwischen Japan, den USA und Südkorea in Betracht ziehen.”

Norkorea ruft Armee in die Kasernen

Nordkoreas Armee rief unterdessen laut Medien mehrere Einheiten von jährlichen Winterübungen in die Kasernen zurück. Einige nordkoreanische Einheiten seien inmitten ihrer Übungen zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärkreise. “Alle militärischen Einheiten haben zudem die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.”

Es gebe jedoch bisher keine ungewöhnlichen Bewegungen oder Anzeichen von Provokationen auf der Seite Nordkoreas, hieß es. Die meisten nordkoreanischen Stützpunkte entlang der Grenze zu Südkorea hätten nach Kims Tod die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Ähnliche Sicherheitsmaßnahmen habe das kommunistische Nachbarland auch nach dem Tod von Kims Vater und früheren Staatschef, Kim Il-sung, im Juli 1994 getroffen.

Aber nicht nur in Nordkorea selbst wird getrauert. Chinas Staatschef Hu Jintao besuchte am Dienstag Nordkoreas in Peking, um sein Beileid zu bekunden, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Die Straßen um die Botschaft waren am Morgen für den Verkehr gesperrt. Auch Fußgänger wurden nicht durchgelassen, mit Ausnahme von Nordkoreanern, die Blumen niederlegen wollten. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften war vor Ort.

Die kubanische Führung ordnete wegen des Todes von “Kamerad” Kim Jong-il eine Staatstrauer an, wie es in einer offiziellen Erklärung vom Montag (Ortszeit) hieß. Die Flaggen des Landes würden vom 20. bis 22. Dezember auf Halbmast gesetzt.

Der 69-jährige Kim Jong-il hatte nach Darstellung der amtlichen Medien Samstag früh während einer Zugfahrt einen Herzinfarkt erlitten. Sein jüngster Sohn Kim Jong-un wurde als “Großer Nachfolger” genannt und soll offenkundig die Macht übernehmen. Im vergangenen Jahr waren ihm bereits wichtige politische und militärische Posten übertragen worden. Ob die starke Militärführung den knapp 30 Jahre alten Kim als Machthaber anerkennt, ist allerdings noch offen.

Harte Zeiten für die nordkoreanische Bevölkerung

Menschenrechtsorganisationen rechnen in dieser Zeit des Übergangs mit einer Verschärfung der Repressionen gegen die Bevölkerung. Die Vorbereitung der Machtübergabe an Kim Jong-un könne Anlass zu “hunderten Hinrichtungen” geben, sagte der Verantwortliche für Asien und den Pazifikraum bei Amnesty International, Sam Zarifi.

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