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USA fordern schnelle Lösung der Schuldenkrise in Europa

Die USA fordern erneut eine rasche Lösung der Schuldenkrise in Europa.
Die USA fordern erneut eine rasche Lösung der Schuldenkrise in Europa. ©epa
Unmittelbar vor der Abstimmung in Italien über die von der EU geforderten Einsparungen in dem Land haben die USA Europa zur schnellen Lösung der Schuldenkrise aufgefordert.
Frankreich versehentlich herabgestuft

US-Präsident Barack Obama telefonierte dazu am späten Donnerstagabend mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy und dem italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano.

Details der Gespräche Obamas wurde zwar nicht bekannt, US-Finanzminister Timothy Geithner erklärte aber, die Krise in Europa sei weiterhin die zentrale Bedrohung für das weltweite Wachstum. “Es ist dringend erforderlich, dass Europa schnell einen überzeugenden Plan zur Wiederherstellung der finanziellen Stabilität vorlegt”, sagte er nach einem Treffen mit asiatischen Finanzministern.

Mario Monti wahrscheinlich Nachfolger von Berlusconi

In Italien sollte der Senat im Verlauf des Freitags über ein Paket von Einsparungen abstimmen, die die EU von dem Land verlangt. Es wird erwartet, dass die Abgeordneten dem Vorhaben zustimmen. Für Samstag ist das Votum im Abgeordnetenhaus geplant. Sollte es in beiden Fällen breite Zustimmung geben, könnte Präsident Napolitano den bereits angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Silvio Berlusconi noch am Samstag annehmen und formell einen Nachfolger mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen. Als Favorit dafür gilt der frühere EU-Kommissar Mario Monti. Er könnte einer Regierung der nationalen Einheit vorstehen, um Italien bis zu Neuwahlen in der Schuldenkrise zu führen.

Euro-Rettungsfonds EFSF bereit, Italien zu helfen

EFSF-Chef Klaus Regling forderte, Italien müsse sich schnellstmöglich mit einer funktionierenden Regierung gegen die Schuldenkrise stemmen. Dem Land laufe die Zeit davon, um die Finanzmärkte zu beruhigen, sagte er der “Süddeutschen Zeitung”. Der Euro-Rettungsfonds EFSF sei bereit, Italien zu helfen. Die Renditen für italienische Anleihen sanken am Freitag leicht, was die Kreditaufnahme potenziell billiger macht.

Schuldenkrise in Griechenland: Vergabe der Regierungsposten unklar

In Griechenland indes war auch wenige Stunden vor der geplanten Vereidigung der neuen Regierung die Vergabe der Posten unklar. Gespräche zwischen dem designierten Ministerpräsidenten Lukas Papademos und den Parteien endeten am Donnerstagabend ohne eine entsprechende Ankündigung. Vertreter der Parteien sagten Reuters aber, der bisherige Finanzminister Evangelos Venizelos werde wohl im Amt bleiben. Die Vereidigung der Regierung durch Präsident Karolos Papoulias war um 13.00 (MEZ) geplant.

Aktionkurse steigen wieder

An den Finanzmärkten ging es nach den Turbulenzen der vergangenen Tage wieder bergauf. Hatte schon die Aussicht auf die Nominierung Montis die US-Börsen am Donnerstag angetrieben, stiegen am Freitag auch die Kurse in Asien und Europa zumeist.

Frankreichs Kreditwürdigkeit irrtümlich herabgestuft

Eine Mitteilung der Rating-Agentur Standard & Poor’s verschreckte allerdings die Märkte am Donnerstagabend kurzzeitig. S&P hatte eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs verkündet und damit Ängste vor einer Verschärfung der Schuldenkrise geschürt. Erst zwei Stunden danach erklärte S&P, die Mitteilung sei versehentlich wegen eines technischen Defekts an einige Kunden verschickt worden. Frankreich habe noch immer die Bestnote “AAA” mit einem stabilen Ausblick. An den Märkten wird seit Wochen darüber spekuliert, ob Frankreich seine Bestnote noch lange verteidigen kann.

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