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USA: Festnahme 40 Jahre nach Morden

Mehr als 40 Jahre nach den Morden an drei Bürgerrechtsaktivisten im US-Bundesstaat Mississippi ist am Donnerstag ein mutmaßlicher Ku-Klux-Klan-Führer festgenommen worden.

Der 80-jährige Prediger Edgar Ray Killen wurde laut Medienberichten wegen der Morde an drei jungen Männern verhaftet. Das Verbrechen an den Bürgerrechtlern, die im „Freedom Summer“ 1964 bei der Wählerregistrierung von Schwarzen helfen wollten, wurde im Film „Mississippi Burning“ festgehalten.

Die beiden New Yorker Michael Schwerner (24) und Andrew Goodman (20) sowie James Chaney (21) aus Mississippi wollten Schwarzen zu ihren politischen Rechten verhelfen. Am 21. Juni 1964 verschwanden sie, einen Tag nach ihrer Ankunft in der Kleinstadt Philadelphia, nachdem die Polizei sie zunächst wegen einer Bagatelle festgenommen und spät abends auf freien Fuß gesetzt hatte. 44 Tage später wurden ihre Leichen in einem Erddamm entdeckt. Die jungen Männer waren geschlagen und erschossen worden.

Verantwortlich für den Tod der beiden Weißen, Schwerner und Goodman, sowie des Schwarzen Chaney waren nach Angaben der Bundespolizei FBI Angehörige der Rassistenorganisation Ku Klux Klan. Die mutmaßlichen Mörder wurden vor Gericht gestellt. Sieben Angeklagte wurden zu Freiheitsstrafen zwischen drei und zehn Jahren verurteilt, wobei keiner länger als sechs Jahre absitzen mußte. Sie wurden nicht wegen Mordes, sondern wegen Verschwörung verurteilt.

Killen stand 1967 vor Gericht, wurde aber wegen Uneinigkeit der Geschworenen freigesprochen. Eine Geschworene sagte später, sie habe keinen Prediger verurteilen können. Nach im Jahr 2000 veröffentlichten FBI-Dokumenten war Killen der Anführer der Mörderbande. Killen selber bestreitet die Tat.

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