SpaceShipOne hat am Montag Raumfahrtgeschichte geschrieben: Als erstes privat entwickeltes und finanziertes Raumschiff verließ es die Erdatmosphäre und landete etwas auch wieder sicher auf einem Flugplatz in der Mojavewüste in Kalifornien. Ziel des Piloten Mike Melville war es, über 100 Kilometer hoch zu kommen, was als Grenze zum Weltraum gilt.
Die genaue Höhe wurde per Radar gemessen und sollte später bekannt gegeben werden. Die Organisatoren sprachen von einem erfolgreichen Flug. SpaceShipOne war um 15.45 Uhr MESZ vor den Augen tausender Schaulustiger unter einem Trägerflugzeug zu dem Flug gestartet.
Jetzt weiß ich, wie es war, an Amerikas erstaunlichem Rennen zum Mond in den 60er Jahren beteiligt gewesen zu sein, hatte SpaceShipOne-Entwickler Burt Rutan zuvor begeistert erklärt. Das Trägerflugzeug White Knight brachte SpaceShipOne vom Flughafen Mojave aus zunächst auf eine Höhe von 15.000 Metern. Dort wurde SpaceShipOne ausgeklinkt und von Melvill mit Hilfe eigener Antriebsraketen innerhalb von 80 Sekunden auf die Zielhöhe gesteuert.
Bereits vor ihrem Jungfernflug galt SpaceShipOne als Favorit für den mit zehn Millionen Dollar dotierten Ansari-X-Preis, einen Wettbewerb zur Förderung der kommerziellen Raumfahrt. Im Rennen um die Auszeichnung sind bereits mehr als 20 Mannschaften. Um den Ansari-X-Preis zu gewinnen, muss ein privat finanziertes Flugzeug mit einer Kapazität von drei Insassen eine Höhe von 100 Kilometern erreichen, sicher zur Erde zurückkehren und den Flug innerhalb von 14 Tagen wiederholen.
Die US-Weltraumbehörde verfolgt nach eigenen Angaben das Projekt mit Interesse. An der Entwicklung von SpaceShipOne hatte sich neben Rutan auch Microsoft-Mitbegründer Paul Allen beteiligt. Der 62-jährige Pilot Melvill hält die Rekorde für Höhe und Geschwindigkeit in mehreren Flugzeugklassen.