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USA: Erste Vorkehrungen für Irak-Einsatz

Die US-Regierung trifft einem Zeitungsbericht zufolge erste Vorkehrungen für einen Einmarsch in Irak. NATO-Oberbefehlshaber Clark rechnet mit einer Militäraktion im Jänner.

US-Vertreter hätten bereits inoffizielle Überflugrechte und die Einrichtung von Militärbasen in mehreren Ländern der Golfregion ausgehandelt, berichtete die „New York Times“ am Montag. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld werde auf dem NATO-Gipfel in dieser Woche vermutlich Gespräche mit Verbündeten darüber führen, wie US-Truppen ersetzt werden könnten, die für einen Irak-Krieg aus Europa und den USA abgezogen würden. Zudem habe Washington schon Panzer und schweres Militärgerät für rund 30.000 Soldaten in der Golfregion zusammengezogen. Auch die Gespräche mit der Türkei und Israel seien verstärkt worden, um die beiden Verbündeten von eigenen Militäraktionen abzubringen.

Der frühere NATO-Oberbefehlshaber in Europa, Wesley Clark, rechnet nach eigenen Worten Ende Jänner mit einem US-Angriff auf den Irak. Die Aktion werde vermutlich nur wenige Tage dauern, sagte er der bulgarischen Tageszeitung „Trud“ vom Montag. Neben Italien, Spanien und Großbritannien würden sich seiner Meinung nach auch Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und die baltischen Staaten beteiligen. Seine Einschätzung basiere auf „Intuition“, sagte Clark.

Die deutsche Bundesregierung lehnt unterdessen die Beteiligung an einem militärischen Vorgehen gegen den Irak weiter ohne Einschränkungen ab. Mit dieser Äußerung wies Regeirungssprecher Bela Anda am Montag in Berlin Zweifel an der Haltung der Regierung zurück, die nach einer Äußerung von Innenminister Otto Schily in der Talk-Show „Christiansen“ am Sonntagabend aufgekommen waren. Schily hatte gesagt, die Frage einer Änderung der deutschen Haltung stelle sich, wenn überhaupt erst später, und erst dann werde entschieden:
„Wer tut was?“

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