Bei ersten Analysen von Luftproben sei radioaktiver Abfall aufgespürt worden, der im Einklang mit einem nordkoreanischen Nukleartest steht, zitierte der US-Sender CNN am Freitagabend (Ortszeit) eine offizielle Erklärung der Behörde des Nationalen Geheimdienstdirektors, John Negroponte. Inoffiziell hieß es, das nukleare Zischen vom Montag könnte auf ein Scheitern des Atomversuchs hinweisen.
Laut Negropontes Behörde wurden die Proben am Mittwoch gesammelt. Sie stützten Angaben Nordkoreas über einen Atomtest am vergangenen Montag. Weiter hieß es, zusätzliche Analysen seien im Gange und in ein paar Test abgeschlossen.
Ein Gewährsmann sagte in Washington außerdem: Wir gehen davon aus, dass dies der Versuch eines Atomtests war, der gescheitert ist. Wir denken nicht, dass sie versuchten, einen Atomtest vorzutäuschen. Wir denken, dass es ein nukleares Zischen war – ein gescheiterter Versuch. Festgestellt worden sei das mit einem Test, bei dem ein bestimmtes Gas gemessen worden sei.
Medienberichten zufolge haben US-Stellen auch der südkoreanischen Regierung bereits mitgeteilt, dass sie am Ort des nordkoreanischen Atomwaffentests Radioaktivität nachgewiesen haben. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Samstag. Nordkorea hatte am Montag erklärt, erstmals einen unterirdischen Atomtest unternommen zu haben. Internationale Messstationen maßen zwar eine Detonation. Eine unabhängige Bestätigung für eine Atomexplosion gab es bisher nicht. Auch die USA hatte vorerst angegeben, keine Beweise zu haben.
Die USA erwarten trotz neuerlicher Bedenken aus Russland und China die Verabschiedung der UN-Resolution zu Nordkorea am Samstag. Die Bedenken seien technischer Natur , sagte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN), John Bolton, am Freitagabend. Dabei gehe es um Definitionen, was unter nukleares, biologisches und chemisches Waffen-Material und Raketen falle.
Er sei aber optimistisch, dass die Resolution am Samstag verabschiedet werde. Die USA haben den Text-Entwurf nach Bedenken aus Russland und China mehrfach überarbeitet und nun herausgestellt, dass zu möglichen Sanktionen keine militärische Gewalt gehören soll. China hat aber weiter Bedenken.
Dabei geht es vor allem um die geplante Erlaubnis, nach Nordkorea gehende oder aus Nordkorea kommende Fracht auf Nuklear-Materialien oder Raketen hin zu untersuchen. Wir haben noch keinen endgültigen Text, sagte Chinas UN-Botschafter Wang Guangya.